Freitag, 16. Februar 2018

So dialogisert der Papst

"Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gibt es Widerstände gegen Reformen in der Kirche, sagt der Papst. Wie er selbst mit seinen konservativen Kritikern umgeht, hat Franziskus jetzt verraten."So dürfen wir nun den Enthüllungen des Papstes auf Katholisch de am 15.2. lauschen. Selbstredend stellt sich der Papst hier selbst als Vorbild dar: So sollt auch ihr mit conservativen Kritikern meiner Kirchenpolitik umgehen. In einem Satz: Der Papst liest keine Blogs, die ihn als Häretiker beurteilen. " Aber mancher Widerstand komme von Personen, "die glauben, sie seien  in Besitz der wahren Lehre und dich anklagen, häretisch zu sein.Solche Widerstände seien bedauerlich, aber man müsse weiter voranschreiten."
So geht der Papst mit Kritik an Amoris laetitia um. Er hat eben von dem Bundeskanzler Kohl gelernt:
›Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter!‹« Berliner Zeitung, 03.02.1995. Das schlimmste an diesen Kritikern ist eben, daß sie behaupten, im Besitz der Wahrheit zu sein. Spräche so ein Freimaurer, wäre Verständnis für diese Kritik angesagt, denn in der Hierarchie der Loge kennen nur die Hochgradfreimaurer die ganze Wahrheit, den meisten wird sie vorenthalten. Ganz anders sieht es da in der Katholischen Kirche aus, in der die ganze Wahrheit, fundiert in der Offenbarung Gottes präsent ist als der Glaube der Kirche. Die hl. Schrift bezeichnet das gern als die doctrina sana, die gesunde Lehre. Conservative Kritiker urteilen also, daß einiges, was der Papst lehrt, nicht im Einklang sich befindet mit der gesunden Lehre der Kirche. 
Nun könnte der Papst ja seinen Kritikern gegenüber beweisen, daß sein nachsynodales Schreiben in Allem der doctrina sana entspricht. Aber er schweigt zu den  kritischen Anfragen! Kein Wort redet er mit conservativen Kritikern, ja er rühmt sich gar, sie erst gar nicht zu lesen. Nach Kath net  vom 15.2. des Jahres sagt der Papst: "Um meiner geistigen Gesundheit Willen lese ich die Internetseiten dieser sogenannten 'Widerständler' nicht", sagte er im Gespräch mit Ordensleuten."
Das macht eben den Unterschied zwischen dem ersten Papst, Papst Petrus und Papst Franzikus aus: Während Petrus sich die Kritik des Apostels Paulus bezüglich des Umganges bei Tisch mit Heiden- und Judenchristen zu Herzen nahm, verschließt dieser Papst sich jeder Kritik. Er läßt wie der Kanzler die Reformkaravane weiter voranmarschieren ohne Rücksicht darauf, ob sie sich nicht so von der gesunden Lehre der Kirche entfernt.
Ja, es scheint fast so, als gäbe es für diesen Papst die doctrina sana noch gar nicht, als müsse sie noch erst hervorgebracht werden. Wie führt man als kirchlich korrekt den Dialog?
 A) Auszuschließen von ihm sind alle, die sagen, es gäbe eine  offenbarte Wahrheit und eine darauf fundierte Lehre der Kirche, die für jeden Katholiken erkennbar sei.  
B)  Die Wahrheit liegt noch in der Zukunft verborgen, sodaß nur Progressive sie antizipierend wahrnehmen können. Deshalb dialogisiert der Papst  nur mit politisch Linksgesonnenen, denn nur die sind progressiv.  So hat sich jeder gute Katholik zu verhalten.
C) Um der seelischen Gesundheit willen, nehme kein Katholik conservative Stellungnahmen wahr- man ignoriere sie. Auf keinen Fall respondiert man ihre Fragen- etwa solche wie die der Dubia. 
Sagen wir es mit einem Wort: Der Papst ist ein vorbildlicher Gutmensch- gnadenlos gegen seine Kritiker.     

Corollarium 1
"Wir müssen weiter voranschreiten"- mit diesem offenherzigen Bekenntnis zeigt Papst Franziskus an, wie sehr er ein vom Modernismus geprägter Kirchenmann ist. Die Wahrheit ist für ihn nicht schon etwas Offenbartes und in der Kirche Präsentes, sondern es muß noch prozessual von Fortschritt zu Fortschritt voranschreitend herorgebracht werden. Da kann dann, was gestern noch als wahr galt, sich heute als Irrtum erweisen. Ja, selbst der Sohn Gottes kann sich irren, indem er uns ein falsches Gottesbild im Vater Unser lehrt, das nun aber der Papst mutig modernisiert gemäß den progressivsten Erkenntnissen  der Theologie.    


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