Sonntag, 25. Februar 2018

Ich bin in Ordnung, du bist in Ordnung, die Welt ist in Odnung


   Diese 4 Äußerungen sind bekannt als Grundeinstellungen:

Ich bin OK, du bist OK     Gewinnerskript
Ich bin nicht OK, du bist OK   Verliererskript
Ich bin OK, du bist nicht OK  Überhebliches Skript
Ich bin nicht OK, du bist nicht OK   Verliererskript
www.schule-marco-stark.de/Seminar/TA.pdf

Auf die Grundeinstellung kommt es also an, ob ich ein Gewinner oder Verlierer im Leben sein werde. Nur wenn ich glaube, daß ich in Ordnung bin und du und damit die ganze Welt in Ordnung sei, dann kann ich ein Gewinner sein. Nun sollen diese vier möglichen "Skripte" in der Kindheit angeeignet werden, sodaß sich jeder immer schon als Erwachsener durch einen dieser ihm eingeschriebener Skripte bestimmt sieht.
Als psychologisch gesund kann genaugenommen nur der durch den "Gewinnescript" Bestimmte verstanden werden. Die Anderen müssen halt ihren Lebensscript umschreiben.Wie nun aber, wenn dieser psychologisch humanistischer Ansatz in die kirchliche Seelsorge implantiert wird? 
Müßte man nicht urteilen, daß ob des Sündenfalles gilt: Weder ich noch du bist in Ordnung?Und bleibt nicht auch im Getauften so viel am Alten Adam übrig, daß man schwerlich sagen kann, daß wir Christen nun als Getaufte in Ordnung gebracht worden wären und selbst wenn wir dem zustimmten, sind wir denn dann noch in Ordnung Gebrachte, wenn wir nach dem Empfang der Taufe wieder gesündigt haben? 
Nur, meint der Indikativ: "Ich bin in Ordnung" wirklich, daß es auch so ist? Oder ist das ein versteckter Imperativ: Glaube,daß du und die Welt in Ordnung sei, damit du ein Gewinner sein wirst? 
Was denn, wenn meine Gewisssenserforschung zu der Erkenntnis kommt, daß ich ob meines Sündigens nicht in Ordnung bin und daß die Welt als gefallene, als dem Todesschicksal Unterworfene auch nicht in Ordnung ist, ja, daß die Welt und ich noch der Erlösung bedürfen?  Dann bin ich ein Verlierertyp! Also muß ich meine Grundeinstellung umschreiben, damit auch ich ein Gewinner sein kann.
Es ist also dies ein Paradebeispiel einer Selbsterlösungskonzeption. Auf meine Selbst- und Weltwahrnehmung kommt es -allein?- an.Dabei wird nicht mehr im modern aufklärerischen Geiste gefragt: Wie ist es denn wirklich?, sondern: Wie sollte ich mich und die Welt wahrnehmen, damit mir diese Sicht nützlich ist, damit ich zu den Gewinnern des Lebens zähle!  
Die christliche Religion ist gut und die islamische ist gut. Wird dieser Skript für den christlich-islamischen Dialog gewählt, dann und nur dann kann er ein erfolgreicher sein.Darum ist um des Erfolges willen der Islam als eine gute Religion anzusehen. Darum darf der islamisch motivierte Terrorismus nicht wahrgenommen werden- den gibt es einfach nicht für den Vatican. Darum sind auch alle Flüchtlinge nur gute Menschen, denn nur so kann ihre Integration gelingen. Wer Flüchtlinge nicht so sieht, der ist eben überheblich und produziert dadurch nur Konflikte mit den Asylanten. 
Gibt es denn nun doch nicht welche, die nicht in Ordnung sind, wenn alle als in Ordnung anzusehen sind? Natürlich: die, die andere als nicht in Ordnung seiend ansehen, das sind die Nichtgutmenschen, die politisch Inkorrekten. Nur durch ihren falschen Skript produzieren sie die Probleme und Konflikte, wo es ohne diese falsche Grundeinstellung gar keine gäbe.
Was ist aber dann mit dem Christen, der bekennt, daß er in Gottes Augen ein Sünder ist und daß auch die Welt sündig ist? Er ist therapiebedürftig, denn er muß seine Grundeinstellung umändern zu: Ich und die Welt sind gut. Wer dagegen glaubt, daß nur ein Gott uns noch retten kann (Heidegger), der ist eben nur ein absoluter Verlierertyp! 
Einfacher gesagt: Es gibt nur Probleme, weil ewige Nörgler Probleme sehen. Da solche zu Hauf in den sozialen Medien ihre pessimistische Weltsicht publizieren, müssen diese Medien streng kontrolliert und zensiert werden, damit alle es sehen: Alles ist in Ordnung, nur Nichtgutmenschen erphantasieren Brände, wo alles in Ordnung ist.  

Corollarium 1:
Denken heißt hier, nicht erkennen, wie es ist, sondern zu konstruieren,wie am nützlichsten die Wirklichkeit zu denken ist.   

Corollarium 2
Nichts widerspricht der chrislichen Erlösungsreligion so sehr wie der Glaube, daß wir als Gutmenschen schon in einer guten Welt lebten.    


 

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