Donnerstag, 12. Oktober 2017

Deutsch neu defnieren -M. Käßmann

Die Worte und Begriffe, sie verlieren ihre scheinbare Eindeutigkeit. Einst hatten wir in Deutschland aus Sicht der Regierenden zu viele "Arbeitslose"; das könnte die Wahrscheinlichkeit einer Wiederwahl beeinträchtgen. Also muß das Problem der Zuvielen gelöst werden. Wie? 
Naive, noch in dem Denken der Moderne Verpflichtete sehen das so: Da gibt es ein Problem im Realleben, daß es zuviele Menschen ohne eine Erwerbstätigkeit gibt. Präziser formuliert, ist das aber nicht das Problem, sondern das politische Problem ist das, daß dies Zuviel an Arbeitslosen der Regierung als Mangel an gutem Regieren bewertet wird. Ergo: Die Zahl der Arbeitslosen muß durch politische Maßnahmen reduziert werden: Arbeitslose Menschen müssen wieder eine Arbeit bekommen.
Aber ein Postmoderner beurteilt und händelt das ganz anders. Er frägt: Wie wurde bis jetzt ein "Arbeitsloser" definiert und wie kann diese Definition geändert werden, sodaß es weniger gibt. "Arbeitslose" gibt es nämlich gar nicht in der objektiven Realität sondern nur in der sozial konstruierten "Wirklichkeit", das ist in der öffentlichen Meinung. (Josef Seifert verkennt unser Leben in der Postmoderne, indem er in seinem Buch: "Unbezweifelbare Wahrheitserkenntnis. Jenseits von Skeptizismus und Diktatur des Relativismus" an der Erkennbarkeit der Wirklichkeit an sich, wie sie objektiv ist, festhält, und dabei verkennt, daß dem Postmodernen das einstige Abbild der Realität, die öffentliche Meinung zu der einzig relevanten Wirklichkeit geworden ist.)
Also wird der "Arbeitslose" neu definiert: Arbeitslos ist nur, wer eine Arbeit sucht, ohne eine zu besitzen. Ist also ein "Arbeitsloser"  krank geschrieben, ist er, solange er krank geschrieben ist, kein Arbeitssuchender und wird so nicht als "Arbeitsloser" gezählt. Wenn ein "Arbeitsloser" an einer Weiterbildungsmaßnahme des Arbeitsamtes teilnimmt, sucht er während der Teilnahme nicht nach einer Arbeit: Also zählt er nicht als "Arbeitsloser". 
So ereignet sich die politische Lösung des Problemes der zuvielen Arbeitlosen durch eine Neudefinition des "Arbeitslosen" in der Postmoderne.
Frau Käßmann sieht nun auch ein Problem, daß es zuviele gibt, die in Deutschland leben, aber keine Deutschen sind. Genau genommen ist das für die Ex-EKD-Vorsitzende und Rasseforscherin kein Problem, aber es gibt eben Deutsche, die darin ein Problem sehen. Die wählen dann auch die AfD. Das ist nun ein Problem für Frau Käßmann. Da wählen Menschen das Falsche. Da erahnt diese Rassenkundlerin Zusammenhänge, daß sich rechte Gesinnung innerdeutsch vererbt: Wer Deutsche Eltern und Großeltern hat, ererbt eben eine Neigung zu braunem Gedankengut. 
Um dies Problem zu lösen, muß einerseits die große Anzahl der Nicht-Deutschen, die Deutsche als Überfremdung der Heimat empfinden, reduziert werden, indem- ganz postmodernistisch- Nichtdeutsche zu Deutschen umdefiniert werden. Andererseits muß das Gewicht der Deutschen, die die vielen in Deutschland lebenden Nichtdeutschen als Problem empfinden, reduziert werden, indem Nichtdeutschen ein Wahlrecht gewährt wird, indem sie zu Deutschen umdefiniert werden, sodaß diese Neudeutschen dann wohl nicht die AfD wählen sondern Parteien, die für die Auflösung Deutschlands in eine multiethnische Gesellschaft plädieren.
Das ist auch gut so, denn diese Neudeutschen, die nicht von ihrer Herkunft her Deutsche sind, sind ja auch nicht mit dem durch die innerdeutsche Fortpflanzung braun infiziertem Erbe kontaminiert. Denn für Frau Käßmann ist jede Geburt, wenn das Neugeborene Deutsche Eltern und Großeltern aufweist, eine Risikogeburt, daß da ein Rechts-Infizierter potenteller AfD-Wähler das Licht der Welt erblickt, das er ob seiner rechten Kontaminierung zu verdunkeln droht. Ein Dunkeldeuschland entstünde so, würden nicht die Neudeutschen ohne Deutsche Herkunft da Gegengewichte setzen  durch ihren guten, vielzähligen nicht kontaminierten Nachwuchs! 
(Vgl Junge Freiheit, Margot Käßmann: Ich würde mit der AfD diskutieren, 12.10.2017)          
       

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