Freitag, 25. August 2017

Gebetserhörung? Oder kann Gott keine Gebete erhören?

Für Progressive ist das eine klare Angelegenheit:"Für den progressiven Katholiken ist das Gebet eine Ermahnung an sich selbst."Nicolas Gomez Davila, Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss steift, 2017, S.116. 
Für dies moderne Gebetsverständnis spricht, daß alle Gebete in der Messe zum Volke hin gesprochen werden in der Volkssprache,meist in ein Mikrophon, damit das Gebete von jedem Gottsdienstteilnehmer gut gehört werden kann. Selbst vor dem ausgesetzen Allerheiligen bringen es Priester fertig, Christus den Rücken zuwendend zur Gemeinde hin zu beten. Warum, wenn nicht auch das Gebet primär der Belehrung der Gemeinde dient und eine Aufforderung zum Tuen ist?
Man könnte nun vermuten, daß es einen Zusammenhang gibt zwischen der Erfahrung des Betenden, daß mein Gebet nicht erhört wird und der Meinung, daß Gott überhaupt keine Gebete erhöre. Nach fast 2000 jähriger Gebetspraxis ist die Kirche sozusagen des Betens müde geworden, weil so viele Gebete unerhört blieben. Erstmal skeptisch geworden geraten dann Erzählungen über, so erhörte Gott mein Gebet, in den Verdacht, fromme Illusionen zu sein. Es ereignete sich da etwas, was sich so auch ereignet hätte, hätte man nicht gebetet.
Aber wir verfügen doch über klare Verheißungen. So lehrt uns der Sohn Gottes selbst:"Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet,werde ich es tun." (Joh 14,14) Könnte aber hinter dieser Aussage Jesu die Anfrage stehen, daß wir frommen Juden so oft zu Gott gebetet haben, hilf uns, und unser Beten wurde nicht erhört? Daß Jesus hier also sagen will: Weil ihr nicht in meinem Namen um etwas gebetet habt,ist euer Beten nicht erhört worden? Dazu paßt die Aussage Jesu:"Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist".(Joh 16,24 
Führen wir ein kleines Experiment durch. Stellen wir uns drei Einbrecher vor, stehend vor der Eingangstüre einer Bank, da beten die drei:"Hilf uns, Gott, daß wir Erfolg haben.Das bitten wir im Namen Jesu Christi." Dabei denken sie noch an Jesu Zusage, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. 
Wird dies Gebet vom Sohne Gottes erhört werden? "Hilf uns, erfolgreich zu sündigen"? Aber sie beteten das doch im Namen Jesu Christi? Hält hier der Heiland  nicht, was er verprach,wenn er uns zusagte: Betet  in meinem Namen und ich werde euch erhören? 
Wenn ihr in meinem Namen betet bedeutet so gesehen eben mehr,als daß man zum Schluß beteuert,daß man das  Gebet im Namen Jesu Christi bete. Das, worum gebetet wird, muß auch vom Gehalt her zum Namen Jesu Christi passen.
Nur, so plump beten wir Christen doch nicht- das meinen wir, beurteilen wir unsere Gebete. Wie aber nun, wenn der Sohn Gottes auch Gebete von uns als nicht zu seinem Namen passend, ablehnt zu erhören, wie er eben das Gebet, hilf uns, erfolgreich einzubrechen, zu sündigen, nicht erhört.
Auch gilt eben: Wo zwei oder drei meinen, in Jesu Namen versammelt zu sein,da sind sie nicht unbedingt wirklich in seinem Namen versammelt. Denn wenn sich Häretiker zu einer Gebetsgemeinschaft versammeln im Namen Jesu, dann sind sie ob ihres häretischen Glaubens eben keine Versammlung in seinem Namen! Wo eine Häresie geglaubt wird, da ist eben nicht Jesus Christus gegenwärtig. Und was da gebetet wird, ist so auch kein Beten im Namen Jesu!  
Statt angesichts von nicht erhörten Gebeten den Schluß zu ziehen, Gott erhöre wohl gar keines unserer Gebete, sollte zuerst selbstkritisch gefragt  werden, ob das Gebete wirklich eines im Namen Jesu war! 
Zur Frage,kann Gott Gebete erhören, verweise ich auf mein Buch: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott.

     

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