Montag, 14. August 2017

Die Verkündigung Jesu und was heute gelehrt wird

Daß Jesus des öfteren Dinge gelehrt hat, mit dem er in jeder Dogmatikprüfungprüfung durchgefallen wäre, ist wohl als bekannt vorauszusetzen. Eine der schlimmsten Fehlleistungen dieses himmlischen Dogmatiklehrers finden wir in seiner Bergpredigt: "Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen." (Mt 5,20). 
Erstmal kommen Juden qua Judesein in das Himmelreich, bzw. wenn sie gemäß der jüdischen Religion leben, denn das reicht aus, um als Gerechter in das ewige Leben einzugehen. Daß die Gerechtigkeit, die die jüdischen Schriftgelehrten und Pharisäer erreichten, indem sie gemäß der jüdischen Religion leben, nicht ausreiche für den Eintritt in das Himmelreich, ist eine eindeutig antisemitische Äußerung. 
Zudem kennt Jesus wohl noch gar nicht seine eigene Verkündigung, die der bedingungslosen Annahme jedes Menschen durch Gott! Jeder wird in das Himmelreich eingehen außer denen, die es ablehnen, da einzugehen. Dies Nein würde Gott dann akzeptieren und so bräuchten die nicht ins Himmelreich einzugehen. Daß aber jemand ins Gottes Reich eingehen möchte und es ihm von Gott verwehrt wird, weil seine Gerechtigkeit nicht groß genug ist im Urteil Gottes, das ist völlig ausgeschlossen beim Gott der Liebe! Außerdem ist man gerecht oder ungerecht, aber die Vorstellung, daß jemand gerechter sein könne als ein anderer, das ist absurd. 
Wie kommt es nur, daß der Lehrer der Wahrheit so oft anderes lehrt als die heutige Theologie? Ob die eben besser Bescheid weiß als der Sohn Gottes? Das wird man wohl evolutionär verstehen müssen: Damals waren die Christen noch nicht so weit, die Wahrheit in Gänze zu erfassen, die erschloß sich der Kirche erst nach und nach, angefangen bei Luther und dann im 2. Vaticanum. Alles andere davor war eben finsteres Mittelalter, in das eben auch Jesus zum großen Teil noch hineingehörte. Der glaubte doch noch an Teufel, Daimonen, betrieb Exorzismen und glaubte an ein apokalyptisches Ende....Und zu diesen Voraufklärerischem gehört wohl auch diese Bergpredigtaussage Jesu.  
Das ist der Triumph des Modernismus in der Kirche. Und er stößt auf so viel Gegenliebe, weil eben die Lehre Jesu so ganz und gar nicht "kundenfreundlich" ist.
Es möge sich doch bitte jeder geneigter Leser selbst, vor seinem Spiegel stehend die Frage beantworten: Ist meine Gerechtigkeit in den Augen Gottes wohl wirklich weit größer als die der Schriftgelehrten und Pharisäer?  

Corolarium 1
Hat die hl. Schrift und die Tradition und das Lehramt wirklich noch Verbindlichkeit für die heutige Kirche, oder gilt das faktisch als nicht mehr zeitgemäß, weil eben die Erkenntnisse vorangeschritten sind, wir Modernen eben Alles besser wissen?               

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