Sonntag, 30. April 2017

Irritierendes: Will Christus, daß wir hassen?

Nicht nur Papst Franziskus urteilt, daß Glaube und Haß sich ausschließen: Wo der (christliche) Glaube lebendig ist, da kann kein Haß mehr sein. Nur der Psalm 15 könnte uns da etwas irritieren.Heißt es da doch unter der Überschrift: Die Bedingungen für den Eintritt ins Heiligtum (so die angemessne Überschrift dieses Psalmes in der Einheitsübersetzung: "der den Verworfenen verachtet". (15, 4). Es ist der von Gott Verworfene gemeint, denn der Gläubige verachten soll, wenn er des Eintrittes in das Heiligtum Gottes würdig sein will. Aber verachten ist nicht hassen, aber ihn lieben ist damit ausgeschlossen. Und kommt das Verachten dem Hassen nicht nahe?
Heutige Theologen erklären dann einfach, daß das Jesus überwunden haben und sie könnten dann auch nicht unrechtens auf Jesu Bergpredigt verweisen als Jesu Lehre von den Einlaßbedingungen in das Reich Gottes, in der eben nicht mehr die Verachtung der von Gott Verworfenen als Einlaßbedingung in das ewige Leben gefordert wird.Jesus verkündete ja nichts anderes als die bedingungslose Liebe zu jedermann.
Nur, was lesen wir dann aber in Jesu Traktat über die zu erfüllenden Bedingungen für seine Schüler. In Lukas 14, 26 lesen wir zu unserem Entsetzen: "Wenn jemand zu mir kommt, und hasset nicht seinen Vater, und Mutter und Weib, und Kinder, und Brüder,und Schwestern, ja auch sogar sein eigenes Leben, kann nicht mein Jünger sein." (Übersetzung Agustin Arndt, Die Heilige Schrift mit dem Urtext der Vulgata, Dritter Band, 1903). Und ein Blick in den Vulgatatext zeigt uns: Hier wurde richtig übersetzt!  "odit" heißt wirklich hassen! 
Aber es gbt ja die Einheitsübersetzung! Da lesen wir dann statt hassen "gering achtet". Das ist eben Übersetzen im Geiste der Ökumene, indem das Nichtpassende und Anstößige einfach entfernt wird. Aber es ist eben eine bewußte Falschübersetzung, um Leser dieser Stelle nicht zu verschrecken. 
Wenn wir nun dieser manipulativen Übersetzung nicht folgen wollen, weil sie Jesu Christi Aussage verfälscht, was sagen wir dann zu dem hier geforderten Haß? 
Das Problem ist doch offenkundig, daß das christliche Gebot der Nächstenliebe und das der Elternliebe damit nicht kompatibel ist. Setzte hier also Jesus Christus das von ihm selbst gelehrte Gebot der Nächstenliebe für seine Schüler außer Kraft, weil er sie nun zum Hassen auffordert? Und wie kann er gar den Selbsthaß fordern? Darf den ein Geschöpf Gottes sich selbst hassen, wenn es sich als von Gott erschaffen glaubt? 
Da wir nicht davon ausgehen können, daß hier der göttliche Lehrer mal einen "Aussetzer" habend Unsinn geredet hat oder daß er hier das Gebot der Nächstenliebe und der Elternliebe vergaß, mutet uns diese Aussage zu, sie als vereinbar mit dem Gebot der Nächstenliebe zu deuten. Denn Jesus kann doch nicht hier von seinen Nachfolgern etwas fordern, was dem Kern seiner Verkündigung, der Nächstenliebe widerspricht. 
In Anlehung an Gerd Theißens These vom Wanderradicalismus der Jesusbewegung, könnte sich diese Deutung nahelegen: Schüler Jesu heißt hier mit dem Wanderlehrer Jesus von Ort zu Ort zu ziehen um dort jeweils zu lehren und zu heilen. War jemand familiär eingebunden und sagte, daß er wohl Schüler Jesu werden wolle, aber weiterhin in seiner Familie leben und den dortigen moralischen Verpflichtungen nachkommen wolle, dann sagt ihm hier Jesus: Dann kannst Du nicht mein mir nachfolgender Schüler sein, denn das verlangt die Loslösung von allen bisherigen Verbindungen, damit man jetzt mit dem göttlichen Lehrer das Leben eines Wanderpredigers führen kann. 
Wer nun weiterhin sein Familienleben führen will, der muß dann die Auflösung dieses Lebens verneinen. Aus Liebe zur Familie sagt er Nein zur Nachfolge. Nur wer sein Nein zum Familienleben sagt, kann Ja sagen zum Nachfolgeleben in der Gemeinschaft der mit Jesus Wandernden! Dies Neinsagen zum eigenen Familienleben könnte dann als "hassen" gedeutet werden aus Liebe zum neuen Wanderleben in der wörtlichen Nachfolge Jesu. 
Auch und gerade in der Nachfolge des heimatlosen göttlichen Lehrers wird gerade die Nächstenliebe praktiziert, aber um der Nachfolge willen wird das Familienleben verneint.Dies Verneinen ist eben auch ein aggressiver Akt gegen das Familienleben.Man beachte, daß Jesus hier nur Familienangehörige als zu hassende anführt, nicht generell Mitmenschen oder Nächste.
Es liegt nun nahe, in der mönchischen Existenz die Gestaltwerdung dieser radicalen Nachfolgepraxis zu sehen; in ihr prolongiert sich diese Nachfolge Jesu. Wohnt nicht auch in ihr ein feindlicher Akt gegen das Familienleben inne, wenn das Außer-der-Welt-Leben der mönchischen Existenz radical gelebt wird? Könnte dies als Welthaß, als Weltverachtung gedeutet werden? Daß uns Heutigen nachkonziliar die Liebe zur Welt als eine Selbstverständlichkeit des christlichen Lebens vorkommt, zeigt ja nur an, wie wenig uns die Intention klösterlicher Existenz noch nachvollziehbar ist als Auszug aus der Welt. Der Mönch zog aus der Welt wie das Volk Israel aus dem Sklavenhaus Ägyptens.
Auch wenn uns Heutigen die Vorstellung des Hassens immer etwas moralisch Verwerfliches erscheint, so gilt das so wohl nicht für den Sohn Gottes. Für ihn kann es ein legitimes Hassen geben, daß wir, in unserem Gefühlsleben domestiziert als Verneinen uns deuten könnten: Wer nicht um meiner Nachfolge willen bereit ist, sein Familienleben zu verneinen, kann mir nicht nachfolgen. 
Oberflächlich urteilend sagen wir: Wer liebt, kann nicht mehr hassen. Wie nun aber, wenn es stattdessen heißen müßte: Nur wer hassen kann, kann auch lieben? Oder anders gesagt: Gott liebt nur der, der den Teufel haßt. Könnte auch nur ein wenig "Sympathie for the devil" jede Liebe zu Gott zertören!                

Samstag, 29. April 2017

Papst Franziskus Märchenstunde

"Franziskus: Ägypten – Land der Kultur – Land der Bündnisse. Gemeinsam bekräftigen wir die Unvereinbarkeit von Gewalt und Glaube, von Glauben und Hassen. Die Gewalt: die Verneinung jeder authentischen Religiosität. Nur der Friede ist heilig". (Kath net am 28.4.2017).Die Verwechslung des Optatives mit dem Indikativ führt oft zu sehr absonderlichen Aussagen. Richtig hätte gesgt werden müssen: "Oh, möge es doch eine Unvereinbarkeit von Gewalt und Glaube, von Glauben  und Hassen geben. Oh wäre doch die Gewaltanwendung inkompatibel mit jeder Religion. Oh möge doch jeder Religion nur der Friede heilig sein!"Leider vergaß der Papst den Konjunktiv und setzte kontrafaktisch einen Indikativ. Nur dieser Indikativ ist nichts anderes als der authentische Ausdruck des Wunschdenkens des Papstes.
These: Nur für eine domestizierte Religion gilt die Unvereinbarkeit von Religion und einer Gewaltawendung im Dienste der Religion.  
Die christliche Religion ist als Produkt der Aufarbeitung der innerchristlichen Religionskriege des 17. Jahrhundertes durch die Aufklärung domestiziert worden. Das ist aber ein Sonderfall in der Geschichte der Religionen. Aus sich selbst heraus bringt eine lebendige Religion keine Selbstdomesikation durch eine Selbstaufklärung aus sich hervor. Nicht domestizierten Religionen ist dagegen die Anwendung von Gewalt im Namen der Religion eine Selbstverständlichkeit. Das gehört zur Vitalität jeder Religion. Schon allein die Vorstellung eines Endes der Geschichte, hervorgerufen durch einen allmächtigen Gott, der durch seine Allmacht aller menschlichen Gewalt ein Ende bereitet, ist selbst so mit Gewaltvorstellungen erfüllt, daß es immer wieder Augenblicke gibt, in denen Religionsanhänger sich berufen fühlen, dies gewaltsame Endgericht partikular vorwegzunehmen im heiligen Krieg gegen Ungläubige und Ketzer. 
Wer sich noch an den jugoslawischen "Bürgerkrieg" erinnert und daran denkt, daß dies kein Bürgerkrieg war sondern ein sowohl ethnischer (zwischen Serben, Kroaten und Albanern) als auch religiöser (zwischen Katholiken, Orthodoxen und Muslimen)Krieg, der kann nicht so einfach von der prinzipiellen Friedfertigkeit jeder Religion sprechen.
Nun gibt es aber zwischen der christlichen Religion und der islamischen im Punkto der Legitimierung von Gewalt im Dienste der Religion einen wesentlichen Unterschied: Der Gründer der islamischen Religion führte selbst schon heilige Kriege, während Jesus Christus das Opfer von der staatlichen Gewalt wurde, indem ihn Pilatus kreuzigen ließ auf Wunsch der jüdischen Religionsführer. Im babylonischen Talmud steht dazu geschrieben, daß Jesus zu recht zu Tode verurteilt wurde ob seiner magischen Zauberwunder.
Kann so jede Gewaltanwendung durch den Islam sich direkt auf die Praxis ihres Gründers berufen, fällt die Legitimierung christlicher Gewaltanwendung schwieriger aus: Sie kann sich nur mit dem Verweis der Könige des Alten  Testamentes legitimieren, die um der Religion willen Gewalt ausübten. Daß spätstens seit dem es christliche Kaiser gab, die Könige des Alten Bundes auch für sie zum Vorbild rechten gottgefälligen Regierens wurde, ist einleuchtend. Schwerlich könnte ein Monarch mit der Bergpredigt sein Königtum regieren-das veranlaßte ja auch Kaiser Konstantin dazu, erst am Ende seiner Regierungszeit sich taufen zu lassen, denn wie hätte er sonst seine Regierungsarbeit mit der Bergpredigt Jesu vereinbaren können.  
„Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen!“ Bismarck soll das gesagt haben. Helmut Schmidt hat es aber so gesagt. Auch wenn dieser Ausspruch so nicht von Bismarck getätigt worden sein sollte, darf es als gewiß angesehen werden, daß der "eiserne Kanzler" wie auch der Bundeskanzler Schmidt geurteilt hätten, daß man sich wohl an dem Vorbild jüdischer Könige in der Politik orientieren könnte, aber auf keinen Fall an der Bergpredigt.  Und so konnte es dann auch eine christlich legitimierte Gewaltanwendung durch den Staat geben, gerade dann wenn der Staat sich als christlicher verstehend der Kirche mit seiner Schwertgewalt zur Hilfe kam. Erst der 100 jährige innerchristliche Religionskrieg ließ Gewalt im Namen der Religion als etwas Unzumutbares erscheinen. Aber diese Leidensgeschichte des 17. Jahrhundertes ist eine spezifisch christliche, sodaß Religionen ohne eine solche Passion ein anderes Verhältnis zur Gewaltanwendung haben, ein politisches und das heißt, daß Gewalt im Namen der Religion genau dann legitimiert ist, wenn wesentliche  Ziele der Religion nicht anders realisiert werden können. Clausewitz Lehre vom Krieg ist so auch eine praktikable Lehre für Religionsführer einer nicht domestizierten Religion.   

Corollarium: Die Notwendigkeit strikten Unterscheidens von indikativischen, imperativischen und optativischen Aussagen ist nicht immer im philosophischen Denken praktiziert worden. Welch ein Verhängnis für die Anthropologie, wenn: Was ist der Mensch? verwechselt wird mit: "Was möge der Mensch doch sein?" (dem Wunschdenken) und mit: "Was soll der Mensch sein?" (dem moralischen Denken)                

Freitag, 28. April 2017

D ie Bibel und Multikulti

Es gibt in der hl. Schrift Texte, die so skandalös sind, daß sie nicht mehr zitierbar sind für Gutmenschen, die die Theologie in der Kirche nun schon des längeren bestimmen. Der Priester Esra stand auf und sagte zu ihnen:Ihr habt dem Herrn die Treue gebrochen;ihr habt fremde Frauen genommen und so die Schuld Israels noch größer gemacht.So legt nun vor dem Herrn,dem Gott eurer Väter, ein Bekenntnis ab und tut,was er wünscht:Trennt euch von der Bevölkerung des Landes, insbesondere von den fremden Frauen. (Esra 9,10f). 
Wie ein roter Faden durchzieht die Geschichte des Volkes Israels die göttliche Mahnung, daß es sich nicht mit den in Kanaan einheimischen Völkern vermischen soll, ja, daß die dem jüdischen Volke zum Stolperstein werden, wenn sie sich mit ihnen einließen. Eheschließungen mit fremden Frauen standen so ganz oben auf der Tabuliste Israels. Der König Salomo ist mit seinen vielen Fremdfrauen geradezu das Paradebeispiel gescheiterter Multikulturalität. Er ließ ja für jede seiner Frauen einen Tempel für ihre jeweilige Religionsausübung in Jerusalem erbauen. Der Zorn Gottes entbrannte darüber und Gott strafte das Volk, indem er die Enheit des Volkes zerriß, sodaß dann zwei jüdische Staaten sich gegenüberstanden und auch Krieg gegeneinander führten: Israel und Juda. 
Ist das nun nur eine voraufklärerischer Skurilität der Bibel? Wie aber, verbörge sich dahinter etwas Tiefsinniges, daß nämlich jede Kultur auf ein natürliches Fundament sich auferbaut, wie der Kopf auf dem Körper. Das jüdische Volk ist erstmal eine natürlich-biologische Größe, die durch die Blutsverwandtschaft konstituiert wird. Darauf baut sich dann der religiös kulturelle Überbau auf, könnte marxistisierend formuliert werden.
Damit die religiös- kulturelle Einheit des jüdischen Volkes bewahrt bleibt, muß auch sein natürlich biologischer Unterbau als Einheit bewahrt werden.Das ist die Intention des göttlichen Gebotes  zur Auflösung der Mischehen. Die Bibel denkt hier ganzheitlicher als wir Postmodernen, die meinen, daß eine Kultur nichts mit einem natürlich-biologischen Unterbau zu tuen habe. Interessanter weise meinen aber nun Feministen, daß unsere ganze abendländische Kultur eine durch die männliche Geschlechtlichkeit bestimmte sei und bejahen damit die biologische Natur als das Fundamet der Kultur. Die zeitgenössische Antifa denkt dagegn auch biologistisch, aber streng völkisch, denn für sie entspringt ja alles Böse dem Deutschen Volkscharakter, daß eben der Deutsche ob seine Ethnizität schon der Böse an sich ist, von dem man sich als Deutscher nur befreien kann, wenn man zum Antideutschen sich emporentwickelt.
Wenn tatsächlich jede Kultur als Träger eine natürlich biologische Fundierung als Unterbau voraussetzt, also ein Volk als natürlichen Träger der Kultur, dann ist das Projekt der Auflösung der Völker im Prozeß der Globaliserung auch der Wille zur Auflösung der Kulturen. Die erstrebte Einheitswelt der neuen Weltordnung ist so eine ohne Kultur. Ob das die Erfüllung von Oswald Spenglers Prognose von dem, was nach dem Untergang des Abendlandes kommt, ist?   

Zusatz: Als der Höchste (den Göttern)die Völker übergab,als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest, (5.Mose 32,8). Zu beachten ist, daß Gott selbst die Menschheit aufteilt in Völker und die Zahl der Völker und ihr Wohnort bestimmt sich nach den Engeln(=Göttern). Die Völkerengel sind also gemeint. So korreliert der natürlichen Fundierung jeder Volkskultur eine angelogische, daß jede Kultur auch himmlisch durch einen Völkerengel bestimmt ist. Die Gebiete der Völker meint hier auch, daß sie getrennt von einander existieren, sodaß jedes seine eigene Kultur leben kann.   

Donnerstag, 27. April 2017

Mißbrauch der christlichen Religion

Von einem beachtlichen Erfolg gegen eine Schlepperorganisation konnte die Junge Freiheit am 25.4. 2017 berichten:
"Der 37 Jahre alte Iraner soll unter anderem einen Facebook-Account betrieben haben, auf dem er mit hundertprozentiger Garantie für den dauerhaften Aufenthalt und anschließender Betreuung in Deutschland oder anderen EU-Ländern warb. Das könne er durch ein Netzwerk von Urkundenfälschern, Dolmetschern und Rechtsanwälten garantieren." 
Die Pointe: Die Asylanten wurden daraufhin trainiert, sich als verfolgte Christen auszugeben, die auf keinen Fall  in ihre Heimat zurückgeschickt werden dürften! Beunruhigend sind da auch die Berichte über Erwachsenentaufen an Asylanten, denn auch hier kann der Verdacht nicht von der Hand gewiesen werden, daß die Taufe nur erstrebt wird, um sich so ein Aufenthaltsrecht zu erschleichen, denn als zum Christentum Konvertierte Exmuslime würden sie in ihrer islamisch gesprägten Heimat schlimmste Repressionen zu erwarten haben.
"Mit Beginn der Flüchtlingskrise ist die Zahl der Glaubensübertritte vom Islam zum Christentum in der Bundesrepublik stark gestiegen. Bei den Katholiken, Protestanten und Freikirchen habe man im letzten Jahr jeweils mehr als 1000 Konversionen gezählt – das sei mehr als in den letzten 50 Jahren insgesamt, sagt der Religionssoziologe Thomas Schirrmacher. Dabei sind nicht immer Glaubensfragen ausschlaggebend. Sekten oder sektenähnliche Gruppen nutzen die Angst der Flüchtlinge vor Abschiebung und locken gezielt mit Blitztaufen, Fahrtkostenerstattung und Mittagessen gratis. " So berichtete der Deutschlandfunk am 9.2.2017 Das hier die Schuld den Sekten zugesprochen wird, ist wohl der politischen Korrektheit des Kommentators zuzuschreiben. Fragwürdig ist das, weil gerade in dem christlichen Sektenmilieu die Sakramentaliät der Taufe wenig geschätzt wird: Ohne wahren Glauben nützt sie nichts! Es werden wohl eher Pro-Asyl-Berater Asylanten auf diesen Heilsweg hinweisen, daß sie als zum Christentum Konvertierte Exmuslime gute Chancen auf einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland hätten.
Damit steht aber die Kirche vor einem beachtlichen Problem: Darf sie Menschen die Taufe verwehren, wenn sie den (begründeten)Verdacht hat, daß der Taufwillige nur um eines Aufenhaltrechtes willenn seine Taufe begehrt?


 

Mittwoch, 26. April 2017

Das Eigene verteidigen?

"Karinal Robert Sarah hat Europa davor gewarnt, die eigene Identität zu verlieren. "Wenn eine Gesellschaft ihre eigenen Werte verdammt, dann ist sie dem Untergang geweiht", sagte der Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation am Dienstag im Interview mit dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not". Sarah bezeichnete den extremistischen Islam als große Gefahr für das europäische Christentum, das nicht den Willen zur Verteidigung der eigenen Religion besitze."zitiert nach Katholisch de vom 25.4.2017. 
Wer über das da Gelesene nachdenkt, gerät für wahr in Irritationen. Was ist denn die europäische Identität? Ist schon die Frage nach der Deutschen, der Französischen Identität ein Problem, wie steht es da gar um die europäische? Stiften Werte die europäische Identität, oder nicht eher die Kultur, die auch Werte enthält? Gehört die eigene Religion zur europäischen Identität, dann frägt sich, was denn die eigene Religion Europas ist, oder fragen wir anders: War Europa schon europäisch, bevor es christianisiert wurde? Und wenn das Christliche die Religion Europas geworden ist, wie verhält sich dazu die konfessionelle Aufsplitterung des Christentumes? 
Oder soll hier einfacher gedacht werden, daß die europäische Identität die Negation des extremistischen Islams sein soll? 
Trotz dieser vielen Unklarheiten kann man aber doch dieser Warnung des Kardinales nicht widersprechen! Daß der Wille zur Verteidigung des Eigenen in Europa fehlt, wer wollte das ernsthaft bestreiten! Die Lust am eigenen Untergang beflügelt ja geradezu die Propheten der Multikultiideologie. Es ist, als wenn die Völker Europas des Lebens müde ihr eigenes Verlöschen ersehnten. Und zu diesem Verlöschungswillen gehört auch der Unwille, noch zu sagen und zu benennen, was denn unsere Identität ausmacht!   

Anbei: Der Begriff der Identität ist einer der schwierigsten für das philosophische Denken. Mein vorläufiger Vorschlag: Identisch ist etwas, wenn es so ist, wie es sein soll, wie sein ideeles Sein in Gott ist.  Das ideele Sein, die Idee von etwas in Gott, ist dabei das Normative, das Seiende ist, insofern es an diesem ideelen Sein partizipiert, und es ist identisch mit sich, wenn sein Realsein gleich seiner Idee ist.  Identität setzt eine Differenz voraus, die dann wieder aufgehoben wird durch das Identischsein des Differenten.   

Dienstag, 25. April 2017

Islamischer Antismitismus? Nein, immer sind die Rechten schuld!

"Juden in Deutschland sehen Antisemitismus unter Muslimen als immer größeres Problem. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Antisemitismus-Bericht einer Expertenkommission hervor. Internet und soziale Medien seien zu zentralen Verbreitungsinstrumenten von Hassbotschaften und judenfeindlicher Hetze geworden, was zur Wahrnehmung einer steigenden Gefahr beitrage." So konnte man es auf Focus Online am 24.4. 2017 lesen.Was macht aber die offizielle Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz daraus?
"Das jüdische Leben in Deutschland ist gefährdet, sagen Experten für Antisemitismus. Unter Muslimen wachse der Judenhass. Doch die meisten Feinde des Judentums finde man in anderen Gruppen. " (Katholisch de vom 24.4. 2017) Hurra, so ist es eben politisch korrekt: Antisemitismus, das ist doch das Privileg von Rechten. Egal, wie virulent der islamistische Antisemitismus ist, Kath de sieht immer nur einen Feind, den, der rechts steht. Der Chefredakteur der Heimatseite der Bischofskonferenz brachte es ja auf den Punkt, indem er die Wähler der AfD und wohl auch die Parteimitglieder als "Arschlöcher" abqualifizierte.Er weiß eben, wo die Bösewichte allein zu finden sind und so kann es eben auch keinen Juden in Deutschland gefährdenden Antisemitismus geben, außer einen von Rechts. Da zudem die Reinwaschung des Islam und seine Hofierung zum Standardprogramm jedes Gutmenschen gehört, wundert es nicht, daß aus der Aussage der Bedrohung von Juden in Deutschland durch den wachsenden Antisemitismus im Islam die obligatorische Kampfansage gegen Rechts wird. 
Uns bewegt natürlich jetzt die Frage: Wann wird der erste Gutmensch-Neutestamentler uns erklären, daß Rechtsradicale  Jesus Kreuzigung veranlaßt haben? Selbstverständlich lernen wir nun, daß der islamistische Antisemitismus etwas Vernachlässigbares ist angesichts der Horden von Neonazis, der überall in Deutschland aufmarschieren!  

Juden in Deutschland sehen Antisemitismus unter Muslimen als immer größeres Problem. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Antisemitismus-Bericht einer Expertenkommission hervor. Internet und soziale Medien seien zu zentralen Verbreitungsinstrumenten von Hassbotschaften und judenfeindlicher Hetze geworden, was zur Wahrnehmung einer steigenden Gefahr beitrage.Juden in Deutschland sehen Antisemitismus unter Muslimen als immer größeres Problem. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Antisemitismus-Bericht einer Expertenkommission hervor. Internet und soziale Medien seien zu zentralen Verbreitungsinstrumenten von Hassbotschaften und judenfeindlicher Hetze geworden, was zur Wahrnehmung einer steigenden Gefahr beitrage.
Juden in Deutschland sehen Antisemitismus unter Muslimen als immer größeres Problem. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Antisemitismus-Bericht einer Expertenkommission hervor. Internet und soziale Medien seien zu zentralen Verbreitungsinstrumenten von Hassbotschaften und judenfeindlicher Hetze geworden, was zur Wahrnehmung einer steigenden Gefahr beitrage.

Montag, 24. April 2017

Das neue Osmanische Reich und seine Helfer

»Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.« So sprach der türkische Ministerpräsident Erdogan. (zitiert nach der Internseite: "SOS Abendland".) Diesem Politiker ist man für seine Offenheit und Ehrlichkeit zu Dank verpflichtet. Seinen Worten läßt er auch Taten folgen: Er baut die Türkei, um sie zu entdemokratisieren. Aber dieser Staatsmann hat größere Ziele: Seine Utopie ist offenkundig ein neues Osmanisches Reich. Und dazu sind ihm die im Ausland errichteten Moscheen mit ihren in der Türkei ausgebildeten Predigern das Mittel zum Zweck. Ein Blick auf die Wahlergebnisse unter den in Deutschland lebenden Türken zeigt uns: Hier erhält Erdogan noch mehr Unterstützung als in selbst in der Türkei. 
Und wie reagiert darauf die Katholische Kirche? Erst entdeckte sie im Widerspruch zur bisherigen Lehre ihre Liebe zur Idee der Religionsfreiheit. Nachdem die Kirche die bittere Erfahrung machen mußte, daß die Katholische Religion im Namen der Wahrheit von totalitären Staaten unterdrückt wurde, erklärte sie nun, daß keine Religion von einem Staat unterdrückt werden dürfe, weil es ein Menschenrecht auf die freie Religionsausübung gäbe. Daß es kein Recht auf die Unwahrheit gäbe, diese Lehre legte man dann ad acta, weil genau mit diesem Argument gegen die christliche Religion vorgegangen wurde gerade in atheistisch sich verstehenden Staaten.
Aber dabei blieb es nicht! War vorkonziliar jede unwahre Religion ein Grund zur Mission und Bekehrung, verlangte jede falsche ihre Widerlegung durch die Katholische Theologie, um sie als die einzig wahre zu beweisen, so ersetzt heutzutage das Konzept des Dialoges das der Mission: Jede Religion sei doch eigentlich gleich wahr oder zumindest kann man in jeder von ihnen das Heil erlangen. So entstand die Vorstellung der Gleichgültgkeit der Religionen.
Nun schreitet die Katholische Kirche aber noch weiter voran: Ja, sie will nun die islamische Religion gar unterstützen. Kritik an dieser Religion verurteilt sie als Islamophobie. Trotz zigtausender von im Namen des Islams getöteten Christen erklärt sie feierlich, daß der Islam eine durch und durch friedliche Religion ist. Eine ganze Partei, die AfD wird von Bischöfen verteufelt, weil sie nicht an den friedliebenden Islam glaubt. Man sorgt sich, wie die Kirche den Islam in Deutschland fördern kann durch die Einführung von islamischen Religionsunterricht an den Schulen. Und es wird wohl keine Moschee in Deutschland neu erbaut und eröffnet, ohne daß katholische Geistliche den Muslimen zur Neueröffnung gratulieren....man kann gar nicht genug unternehmen, um den Muslimen hier ihr Glaubensleben zu ermöglichen. Die Aufgabe der Kirche den Muslimen gegenüber besteht also für die heutige Kirche in der tatkräftigen Unterstützung des Islams, daß er Deutschland islamisiere.
Wenn Johannes  der Täufer einst über sich sagte, daß er abnehmen müsse, um Raum für den wahren Messias zu schaffen, Jesus Christus, so will jetzt die Katholische Kirche sich klein machen, um Platz für den Islam zu schaffen, daß er hier wachsen und gedeihen kann. 
Erdogan wird das sicher der Kirche danken, wenn er oder sein Nachfolger dann  das neue Osmanische Reich gründen wird mit dem Kalifat Deutschland!       

Sonntag, 23. April 2017

Wenn Gutmenschen predigen

Das heutige Sonntagsevangelium stellt jeden Gutmenschprediger vor ein beachtliches Problem, denn da heißt es:"Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten". (Joh 20,19) Nun gehört es zum Basiswissen eines jeden Gutmenschen, daß die Konfliktgeschichte zwischen jüdisch Gläubigen und Christen eine ist, in der der Christ immer die Rolle des (bösen) Täters und der Jude die des Opfers innehatte und hat. Also kann es nicht wahr sein, daß die Schüler Jesu nach Karfreitag in Angst vor jüdischen Verfolgungen gelebt hätten.Selbstverständlich war die römische Besatzunsmacht in erster Linie für die Hinrichtung Jesu von Nazareth verantwortlich, auch wenn bedauerlicherweise die Evangelien dann ganz wider die historische Wahrheit das jüdische Volk oder ihrer Repräsentanten dafür hauptsächlich verantwortlich machen. Hier müssen dann eben die Aussagen der Evangelien historisch kritisch relativiert und gerade gerückt werden! 
Was macht nun ein Gutmenschprediger mit der Aussage der Furcht der Christen vor jüdischen Verfolgungen? Die einfachste Lösung ist natürlich die, diese Aussage einfach zu ignorieren. Aber es geht auch anders!
Man lese und staune: Zur Trauerarbeit gehöre es, daß Trauernde und Entmutigte sich in ihrer Trauer zurückzögen, sich einmauerten in ihre Traurigkeit. Man will dann nichts mehr von der Welt wissen, so bitter enttäuscht. Und so ist die Furcht vor Verfolgungen durch die Juden zum Verschwinden gebracht. Die gab es einfach nicht!
So wie es für Gutmenschen keinen islamistschen Terrorismus gibt, sondern nur einen fundamentalistischen, der mit der islamischen Religion nichts zu tuen hat, so wenig gibt es Christenverfolgungen aus der jüdischen Religion heraus motiviert. 
Wenn das Johannesevangelium schreibt: "Die Juden entgegneten ihm[Pilatus, der keine Schuld an Jesus fand]:Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muß er sterben,weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat", dann ist das eben eine bedauerliche theologische Deutung durch den Verfasser des Evangeliumes, die ein Gutmensch moralisch nur verurteilen kann als Quellgrund christlichen Antijudaismuses! Zudem habe sich Jesus ja gar nicht als Sohn Gottes verstanden, er war ja nur ein jüdischer Reformrabbi, sodaß daran schon deutlich wird, daß das eine nachösterliche Phantasie ist, ohne jeden realen Gehalt, wie uns es die historische Kritik beweist. Nicht die hl. Schrift sondern nur noch die Fragmente der Bibel, die das Säurebad der historischen Kritik überläßt, sind ja für den modernen Christen verbindlich. Geradezu wunderbar ist es dann, daß dabei alle Aussagen der Bibel, die Gutmenschen nicht akzeptabel sind, diesem Säurebad zum Opfer fallen und nur das Wohlgefällige als echt historisch überlebt! Ein wunderbarer Gutmensch Jesus entsteht so! Nur der ist dann auch zu verkündigen!         

Freitag, 21. April 2017

Kirchenasyl- So nicht!

Der Begriff „Kirchenasyl“ steht für die Praxis der „Kirchen“, die Abschiebung ausreisepflichtiger Ausländer zu vereiteln. Die illegalen Einwanderer werden in eine Kirche gebracht, und die Polizei greift aus Scheu vor dem Frieden des Sakralbaus nicht zu. Die „Kirchen“ begründen ihr Handeln für gewöhnlich mit der christlichen Nächstenliebe. Sie glauben, sich aus höherem Recht über die Gesetze hinwegsetzen zu dürfen. Der Staat duldet die Praxis, wie er so viele weitere Mißstände duldet und Rechtsbrüche hinnimmt.
Die Magdeburger Volksstimme hat über einen aktuellen Fall von Kirchenasyl aus Sachsen-Anhalt gar unter der Überschrift „Gottgewollter Gesetzesbruch“ berichtet (http://www.volksstimme.de/…/kirchenasyl-gottgewollter-geset…). Gott mag vieles wollen, aber er will sicher nicht, daß unser schönes Land zum Sozialamt der Welt verkommt!
Das sog. Kirchenasyl ist nichts anderes als frecher Rechtsbruch. Kirchenasyl ist die Komlipzenschaft von linken Überfremdungsaktivisten und Kirchenmännern, die Gutmenschentum mit Glauben verwechseln. Letztlich dürften dabei auch finanzielle Motive eine Rolle spielen, verdient doch die Kirche nicht schlecht an der Masseneinwanderung.
Mit Nächstenliebe hat all das rein gar nichts zu tun. Nächstenliebe ist keine moralische Pflicht, jeden X-beliebigen aufzunehmen, der findet, daß es sich bei uns besser leben läßt. Nächstenliebe soll einem die Augen öffnen für das, was im Verhältnis zu denen, die uns nahe sind, immer schon wirkt: mein Verwandter, mein Kind, meine Frau, mein Nachbar, mein Freund, mein Kollege, mein Parteifreund, mein Bundesbruder und natürlich auch der Mitbürger, der mir in Sprache und Kultur verbunden ist, sie alle sind meine Nächsten.
Wer Masseneinwanderung fördert und sich dabei sogar über Recht und Gesetz hinwegsetzt, der handelt gegen die Nächstenliebe, ja, der versündigt sich an seinem Mitbürger. Kirchenasyl ist eine Instrumentalisierung der Religion zu politischen Zwecken und damit letztlich eine Pervertierung des Glaubens.
Daraus kann nur eine Konsequenz gezogen werden: Schluß mit dem Kirchenasyl! Null Toleranz gegenüber illegalen Einwanderern und ihren Helfershelfern. Der Sakralbau Kirche wurde schon durch die real existierenden Körperschaften des öffentlichen Rechts, die sich „Kirchen“ nennen, mannigfach entweiht. Nur keine falsche Scheu. Rechtsbruch ist Rechtsbruch. Ob ein illegaler Einwanderer in eine Kirche oder sonst einen Unterschlupf verbracht wird, macht keinen Unterschied. Hier kann es nur heißen: Zugriff!
Hans-Thomas Tillschneider 

übernommen von der Patriotischen Plattform  21.4. 2017

Über einen Heilssonderweg für die Juden

„Die von Papst Paul VI. vorsichtige Formulierung gilt weiterhin als ‚ordentliche Form‘ des römischen Ritus. Für die ‚Erleuchtung‘ der Juden zu beten, ist deshalb in der heutigen Zeit mit einer gewissen Anmaßung verbunden. Da ist der Gedanke nicht weit, ‚Bekehrung‘ sei für die Juden notwendig, damit sie zum Heil gelangen.“. Das sagt der Fundamentalheologe Paolo Renner zu der modernisierten Karfreitagsfürbitte zugunsten der Juden. (zitiert nach Kath info vom 20.4. 2017: Theologie nach dem Holocaust)
Es ist also laut diesem Theologen der Kirche nicht erlaubt, für die Bekehrung der Juden zum christlichen Glauben zu beten! Denn die Juden erlangten auch ohne den Glauben an Christus das Heil! Diese revolutionäre Einsicht verdanke sich dem Holoaust. Warum ein an Juden begangenes Unrecht das Nein zur Judenmission erfordert, bleibt aber unbegreiflich, denn wie könnte ein erlittendes Unrecht der moralische Grund dafür sein, den Juden nun nichts Gutes mehr gewähren zu dürfen? 
Oder sollte dieser Professor etwa meinen, daß die Bekehrung zum christlichen Glauben sei für einen Juden ein Unglück, sodaß wir Paulus uns als einen unglücklichen Menschen vorzustellen haben, weil ihn der Messias selbst zum christlichen Glauben bekehrte? Also hat sich Jesus Christus es angemaßt, Paulus zu bekehren, obgleich der doch nur Pharisäer hätte bleiben brauchen, um ins Reich Gottes einzugehen!    
„Nach dem Holocaust verbietet sich aber für Christen jede Form von ‚Judenmission‘.“, deklariert dieser Theologe! Hat sich der Herr dabei irgendwas gedacht, oder setzt er einfach auf die Suggestivkraft dieses Satzes?
Entweder brauchten die Juden um ihres Heiles willen vor dem Holocaust den Glauben an Jesus Christus und dann gilt das auch nach dem Holocaust oder aber sie brauchten vor dem Holocaust den Glauben an Jesus Christus nicht für ihr Heil, dann und nur dann brauchten sie diesen Glauben auch nach dem Holocaust nicht. Das Erleiden eines noch so großen Unrechtes kann ja die göttliche  Heilsordnung nicht auflösen, daß Jesus Christus das Heil für alle Menschen ist und nicht nur für die Heiden!   
Es drängt sich zudem die Frage auf, warum Jesus Christus in Israel geboren und dort gewirkt hat, wenn er gar nicht für das Heil der Juden zuständig gewesen wäre sondern nur für das der Nichtjuden! Hat also der Sohn Gottes seinen Auftrag durch den Vater so arg mißverstanden, weil er doch nur zu den Heiden ausgesandt war? Und müssen wir nun die Verkündigung des Karfreitages so abändern, daß Jesus Christus nur noch für die Sünden der Nichtjuden am Kreuze starb, weil die Juden dieses Versöhnungsopfer nicht bedürfen? 
Was uns hier gelehrt ist, ist die Selbstaufgabe der christlichen Religion im Namen der nachkonziliaren Theologie.  

Donnerstag, 20. April 2017

Ein Apologet von Multikulti- Exbundespräsident Wulff

Dem Exbundespräsidenten Wulff verdanken wir im Lutherjubeljahr eine wunderbare Einsicht:Der Multikulturalismus sei die Reformation des 21.Jahrhundertes. (vgl Junge Freiheit dazu am 20.4.2017). Wer Luthers cholerisches Temperament sich vor Augen führt, der kann nicht zweifeln, daß dafür Luther in Stücke zerrissen hätte. Luther wollte nämlich die Kirche zu ihrer wahren Religion zurückführen. Reform heißt, etwas aus der Form Geratenes wieder in die Ursprungsform zurückzuführen, weil das Ursprüngliche als das Wahre gilt! 
Die Grundidee des Multikultralismus ist dagegen der Unglaube an die Wahrheit; man stimmt Pontius Pilatus resignativer Frage, was ist denn schon wahr?, zu, indem alle Religionen als gleich wahr und unwahr zugleich deklariert werden. Es ist die typisch postmoderne Resignation vor dem Anspruch des Denkens, wahr von unwahr zu unterscheiden. Auch das Drängen der Aufklärung nach der wahren Kultur für den Menschen als die ihm gemäße, weil sie die vernünftige ist, ist hiermit als obsolet erklärt: Es soll nur noch die Beliebigkeit der Kulturen geben. Das hat nichts mit dem Anliegen der Reformation noch mit dem der Aufklärung zu tuen- es ist die radicale Absage an diese beiden abendländischen Traditionen, die Wulff hier so energisch propagiert. 
Seine besondere Liebe gilt dabei, wenn wundert es, dem Islam! Oberflächlich betrachtet geht es diesem C-Politiker natürlich nur darum, seine Partei als für Muslime wählbare zu profilieren und dazu muß sie eben sich entchristlichen, aber das ist ihr ja unter dem Parteivorsitz von Frau Merkel auch weithin gelungen!  Drei Religionen sollen nun gleichberechtigt unsere Kultur ausmachen: die jüdische, die islamische und die sich  um Raum für die andern zu schaffen zuücknehmende christliche. Früge man die Reformatoren und Luther isb., ob sich die christliche Religion zurückzunehmen habe, um die jüdische und  die islamische Religion zu stärken, geben Luthers Schriften zur Judenfrage seine Antwort dazu- Schriften, die heuer kein Lutheraner mehr zitiert, so wenig sind sie kompatibel mit den Idealen des Multikulturalismus. Aber davon will Herr Wulff nichts wissen und erdichtet stattdessen uns Luther und die Reformatorn als Vordenker von Multikulti. 
Realistischer wäre es gewesen, hätte der Exbundespräsident auf die gelebte Multireligiösität im 17. Jahrhundert nach der Reformation verwiesen, auf 100 Jahre Religionskrieg, von dem wir nun die ersten Anzeichen des zukünftigen europäischen Religionskrieges erleben.  

Corollarium: Zu dem Begriff der Reform assoziiert man gern die Vorstellung des (kulturellen)Fortschrittes. Reformen sind dann neben Revolutionen die Mittel des kulturellen Fortschrittes der Menschheit aus der selbstverschuldeten Unwissenheit zur Wahrheit. Nur kann man beim besten Willen das postmoderne Projekt Multikulti  mit dieser Fortschrittskonzeption in Einklang bringen, denn in diesem Projekt soll ja gerade nicht mehr zwischen wahr und unwahr, vernünftigerer und weniger vernünftigeren Kulturen distinguiert werden, sondern alle Differenzen als gleichgültig erklärt werden. Selbstverständlich mißversteht man die Reformation völlig, versucht man ihr Anliegen in diesem Verständnis von Reform zu begreifen. Von der Intention her ist die Reformation ein sehr reaktionäres Unternehmen, weil es die geschichtliche (Weiter)Entwickelung auslöschen und zum guten Anfang zurückkehren will!    

Mittwoch, 19. April 2017

Totalmobilmachung der Kirche

Jetzt erleben wir am Wochenende in Köln den ersten Höhepunkt des ökumenischen Kampfes gegen die AfD. Die wird in Köln einen Wahlprogrammparteitag durchführen und das empört die katholischen wie auch die evangelischen Kirchenleitungen über alle Maßen. Die Aussage der AfD, daß der Islam für Deutschland eine große Gefahr darstelle, sei unvereinbar mit dem christlichen Glauben, rapportiert Katholisch de dazu am 19.4. 2017. 
Mit der Parole, unser Kreuz habe keine Haken, wird gleich klar gemacht, wie das organisierte Christentum die Sache sieht. In vollster Übereinstimmung mit den radicalen Antifaschisten bezeichnet man die AfD einfach als "Nazis", die man nun zu bekämpfen habe. Hier funktioniert die Ökumene vortrefflich: Ganz erfüllt vom Gutmenschentum führt man nun den hl. Krieg gegen Rechts.  Die Treue zu den etablierten Parteien ist so die höchste Christenpflicht. Eigentlich sind sich die Kirchenführer ja in einem ganz einig: Die christliche Religion hat als ihre eigentliche Substanz nichts anderes als die politische Korrektheitsideologie, alles andere ist eben nur Dekor drumherum. 
Und die reale Gefahr durch den Islamismus? Die gibt es für diese christlichen Gutmenschen einfach nicht. Und die Linke, die Antifaschisten, die stets, wo sie Macht ausüben, die christliche Religion bekämpfen, auch das wird einfach ignoriert! Den für Gutmenschen gibt es nur eine Art von bösen Menschen, die Rechten und alles andere sind dann eben die Guten, weil sie gegen alles Rechte sind. So einfach ist das Weltbild der christlichen Gutmenschen strukturiert. 
So bekämpfen diese Gutmenschen die einzige Kraft, die Deutschland und das Christentum in ihm vor dem Verlöschen bewahren könnte, ja der Untergang kann ihnen gar nicht schnell genug kommen.
 

Dienstag, 18. April 2017

Doppelpaß- ich weiß nicht, wohin ich gehöre?

Was hielten wir von einem Mann, der sich nicht entscheiden kann, welche von zwei Frauen er heiraten möchte, sodaß er den Antrag stellte, beide ehelichen zu dürfen? Und mit wem ist er dann real verheiratet? Mit beiden oder mal mit der einen, dann mit der anderen.
Was das deutsche Eherecht ausschließt, das wäre nämlich Polygamie, das erlaubt unser Paßgesetz. Da gibt es nun Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Viele davon sind von ihrer Nationalität her Türken, die aber auch Deutsche sein wollen. So haben sie zwei Staatsbürgerschaften: die türkische und die deutsche. Und wem gilt nun die Loyalität dieser Doppelstaatsbürger? Sind sie mal Türken und mal Deutsche, wie es gerade für sie besser ist? Sind es Staatsbürger unter Vorbehalt? Oder gehört doch ob ihrer ethnischen Herkunft ihre Loyalität ihrer natürlichen Heimat, sodaß sie die deutsche Staatsbürgerschaft nur wollen, um hier für ihre Heimat sich politisch engagieren zu können?
Eine sehr große Mehrheit der hier lebenden Türken hat für Erdogans Verfassungsänderung gestimmt, mehr als in der Türkei! Wie viele der Jasager haben wohl auch den deutschen Paß? Ist dies Ja zu Erdogans Verfassungsänderung ein Indiz dafür, wie wenig sich diese Türken in die politische Kultur Deutschlands integriert haben, daß sie die grundlegenden Prinzipien unseres Rechtsstaates ablehnen?
Die Ordnung der Ehe wie die des Volkes kennt weder Polygamie noch eine doppelte Staatsbürgerschaft, wußte doch schon die Bibel, daß man nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann. 
Nun könnte wer meinen, daß es eben Menschen gibt, die sich nicht entscheiden könnten, zu welchem Volke sie gehörten. Diese Aussage ist so sinnvoll wie die, daß jemand sich nicht entscheiden könne, ob er eine Frau oder ein Mann sei: Seine Nationalität erhält ein Mensch wie sein Geschlecht von seiner Geburt an- man wird als Türke oder als Chinese oder Deutscher geboren und als was man geboren wird, das ist und bleibt man. Menschliches Leben läßt sich eben nicht auf Selbstbestimmungsakte reduzieren: der Freiheit steht stets das eigene Schicksal gegenüber, als das, wozu man geboren wird in seiner Geschlechtlichkeit wie in seiner ethnischen Bestimmtheit. Ein Gläubiger wird in dieser Bestimmung dann auch immer Gottes Gabe an ihn sehen, wozu er mich bestimmt hat als Gabe und Aufgabe.     
  

Montag, 17. April 2017

"Wir schaffen das!" Ein Gutmensch legt die Bibel aus

"Wenn der HERR uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen...Fallt nur nicht ab vom HERRN und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht." (4.Mose.14,8f) Was erleidet dieser Text, wenn er einem christlichen Gutmenschen in die Hände fällt? Darauf gibt uns der Adveniatabrißkalender vom 11.4. ein beredtes Zeugnis. Aber bevor wir nun sehen werden, wie auch in diesem Text das wahre Thema die Asylantenflut ist, erinnern wir uns an die oberflächliche Aussage des Textes. Das Volk Israel stand vor den Toren des Landes, das Gott ihnen versprochen hatte: Das wird euer Land werden. Aber angesichts der Stärke der dort Beheimateten bekamen die jüdischen Eroberer Bedenken: "Schaffen wir das wirklich?" 
"Wir schaffen das", rief da die Kanzlerin? Also, mit Gottvertrauen wandern die Asylanten in Europa und Deutschland ein, vertrauend darauf, daß Allah ihnen das Land in ihre Hände geben wird. Nein so einfach aktualisiert Egon Schramm den Bibeltext nicht, denn diese Auslegung wäre ja keine gutmenschliche.
Als die Asylantenflut über unser Land kam, da rief die Kanzlerin aus: "Das schaffen wir!" Nur, daß es eben jetzt so viele Bedenkenträger gibt, Kleinmütige und da ruft uns dieser Mosetext zu: "Mit Gottes Hilfe schaffen wir das!" Wer Probleme angesichts der Politik der offenen Grenzen sieht, dem fehlt es eben an Gottvertrauen. Aber wir haben ja unsere Gutmenschchristen, für die es eben einfach keine gibt, weil mit Gottes Hilfe die Kanzlerin das schon schaffen wird. Denn der HERR ist mit ihr gegen alle, die Bedenken hegen. 
Was Katholische Bischöfe können, jetzt engagiert im Wahlkampf Flagge zeigen für die beste Kanzlerin, die Deutschland je hatte, das kann eben auch der Adveniatkalender, bezeugt doch die ganze Bibel ein klares Ja für Merkels Asylantenpolitik! So war ja Jesus der erste Asylant, der zur Erde flüchtete und dem man nur eine Futterstallkrippe als Asyl gewährte und das uns als Mahnung: Nehmt Flüchtlinge gut auf, den in jedem von ihnen nehmt ihr den Himmelsflüchtling Jesus Christus auf- oder so ähnlich. Das wichtigste ist doch, daß die ganze Bibel für einen Gutmenschen nur eine Aussage hat: Sag Ja zu Politik der Bundeskanzlerin, denn sie ist alternativlos die einzig christliche.
Und was ist da mit den zigtausend jährlich getöteten Kinder im Mutterleib? Macht nichts, es werden ja keine Asylantenkinder abgetrieben!        

Sonntag, 16. April 2017

Verlöschender Jenseitsglaube?

In Umfragen über, was denn die Deutschen glauben, hält sich eine Zahl relativ konstant: Circa ein Drittel glauben an ein (irgendwie geartetes) Leben nach dem Tode, ungefähr genauso viele verneinen das und ein Drittel sagt: Dazu kann ich nichts sagen! Die Bildzeitung bringt am 14.4. exaktere Zahlen:
"An ein Weiterleben nach Tod ganz allgemein glauben der Umfrage zufolge drei von zehn Deutschen (30,5 Prozent). Interessant ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Jede dritte Frau (34,7 Prozent), aber nur jeder vierte Mann (26 Prozent) glaubt an ein Leben nach dem Tod.
Mehr als in jeder anderen Altersgruppe glauben die unter 25-Jährigen (37,5 Prozent) an ein Weiterleben nach dem Tod. Unter den über 65-Jährigen glaubt nur gut jeder Vierte (27,8 Prozent) daran.
Mehr Westdeutsche (32 Prozent) als Ostdeutsche (24,3 Prozent) glauben an eine Existenz nach dem Sterben.
Jeder zweite evangelisch-freikirchliche Christ (49,4 Prozent), jeder dritte evangelisch-landeskirchliche Christ (31,8 Prozent) und vier von zehn katholischen Christen (40 Prozent) glauben an ein Weiterleben nach dem Tod."

Vier von Zehn glauben in der Katholischen Kirche noch an ein Weiterleben, also Sechs nicht mehr.
Soll man nun ausrufen:Hurra, 4 von 10 glauben ja noch an ein jenseitiges Leben oder: So viele, 6 von 10 glauben nicht mehr an ein jenseitiges Leben- welch ein Glaubensabfall! Es darf davon ausgegangen werden, daß schon unsere germanischen Vorfahren vor ihrer Bekehrung zum Christentum einen Jenseitsglauben kannten, ja wohl alle Kulturvölker über Hades- und Scheol-Vorstellungen verfügten, auch die Indianer, wenn man Karl Mays Darstellungen über die indianische Kultur vertraut- und nun dieser Kulturabfall. Gehört nicht der Glaube an ein jenseitiges Leben konstitutiv zur menschlichen Kultur dazu? Jede Tat oder unterlassene Tat ist einerseits eine im Fluße der Zeit, der Geschichte, die einen Anfang und ein Ende hat und im Strome der Zeit dann auch verschwindet. Wenn es aber ein Jenseitsleben gibt, dann hat jede Tat aber auch jede unterlassene eine ewige Bedeutung! Denn wie ich hier lebe, das bestimmt, wie für mich mein Jenseitsleben ausfällt für mich.So erst bekommt mein Tuen und Unterlassen Gewicht- es kann nicht mehr gleichgültig sein!
Ist das nicht die Voraussetzung allen kulturellen Lebens, der Glaube an eine Ewigkeitsbedeutung meines Tuens und Unterlassens, daß unser Leben einer zweifachen Buchführung unterliegt: Mein Leben als, wenn es hochkommt als eine Fußnote in der Menschheitsgeschichte und als Eintrag im Buch des ewigen Lebens!
Zeiten der Dekadenz sind Zeiten der Lebensmüdigkeit, des Überdrusses am Leben. Ist das nicht der tiefste Grund der Sympathie für die Vorstellung eines natürlichen Todes, daß der Tod natürlich zum Leben dazugehört und nicht das ist, was dem Leben als das Nichtgesollte entgegengesetzt ist. 
Unsere Todeskultur, unsere Dekadenz manifestiert sich eben nicht nur in den sinkenden Geburtenzahlen und in der Lust an den Kindestötungen, euphemistisch: "Abtreibung" geannt, nicht nur im Verneinen unserer Kultur im trotzigen Bejahen der Auslöschung unserer Identität in Multikultialbträumen, sondern auch im Verblassen des Jenseitsglaubens. 
Ludger Lütkehaus verdanken wir ein nicht genug zu bewunderndes Buch über die Dekadenz in der Moderne, dem großen Verdacht, daß sich das Leben nicht lohnt, daß das Nichtsein dem Sein vorzuziehen wäre: "Nichts". Erstauflage 1999.  Denn im Nein zum Leben nach dem Tode verbirgt sich auch ein Nein zum Leben vor dem Tode! Denn wie die Liebe immer ewige Liebe sein will, so will auch das Leben, das sich bejahende ewiges Leben! 
So ist es kein Zufall, daß der größte Analytiker der Dekadenz und des aufkommenden zukünftgen Nihilismus, Friedrich Nietzsche zur Überwindung der Dekadenz einen eigenen Ewigkeitslebensglauben kreierte- in bewußter Absetzung zu Schopenhauers Erlösungslehre von der Aufgabe des Lebenswillens: Lebe in dem Bewußtsein, daß Du Dein Leben, so wie Du es jetzt lebst ewig immer wieder zu leben hast und lebe so,daß Du das bejahen kannst. Auch und gerade der größte Antimetaphysiker kommt so um der Lebensbejahung willen nicht ohne Metaphhysik aus im Glauben an die ewige Wiederkehr:
"Das grösste Schwergewicht. – Wie, wenn dir eines Tages oder Nachts, ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit nachschliche und dir sagte: „Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsäglich Kleine und Grosse deines Lebens muss dir wiederkommen, und Alles in der selben Reihe und Folge – und ebenso diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso dieser Augenblick und ich selber. Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!“ – Würdest du dich nicht niederwerfen und mit den Zähnen knirschen und den Dämon verfluchen, der so redete? Oder hast du einmal einen ungeheuren Augenblick erlebt, wo du ihm antworten würdest: „du bist ein Gott und nie hörte ich Göttlicheres!“ Wenn jener Gedanke über dich Gewalt bekäme, er würde dich, wie du bist, verwandeln und vielleicht zermalmen; die Frage bei Allem und Jedem „willst du diess noch einmal und noch unzählige Male?“ würde als das grösste Schwergewicht auf deinem Handeln liegen! Oder wie müsstest du dir selber und dem Leben gut werden, um nach Nichts mehr zu verlangen, als nach dieser letzten ewigen Bestätigung und Besiegelung?" –   Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft,Aphorismus 34, zitiert nach Wikipedia: Ewige Wiederkehr

Samstag, 15. April 2017

Irritierendes: "abgestiegen zur Hölle"

Die Apostel glaubten und bekannten im: Apostolicum: Jesus Christus, "abgestiegen zur Hölle", aber die Kirche änderte das apostolische Glaubensbekenntnis ab in: "hinabgestiegen in das Reich der Toten". Auch hat man den Glauben an die Auerstehung des Fleisches modernisiert zu der der Toten. Aber irgendwie sei es doch das Selbe geblieben, könnte geurteilt werden.
Nur, ist das Verschwinden der Hölle wirklich eine Nebensächlichkeit? Und wenn das Apostolicum die Auferstehung des Fleisches bekannte als Endzeithoffnung, dann impliziert dies, daß die Seele nicht mitaufersteht. Denn als unsterbliche ist ihr Schicksal ein anderes als das des Fleisches. Der Begriff des Reiches der Toten verunklart all das. Wo war Jesus Christus zwischen Karfreitag und Ostern und wo werden wir sein, nach unserem Sterben und unserem Auferstehen am Jüngsten Tage? 
Jesus Christus hat sich nicht einfach in Nichts aufgelöst, um dann nach drei Tagen von Gott neu geschaffen worden zu sein. Er stieg hinab in die Unterwelt, den Hades, der Hölle. Dort erlitt er das von Gott, seinem Vater Verlassensein. Hier ruft er: Warum hast Du, mein Gott mich verlassen? Wie anders ist da noch die epukerisch-moderne Vorstellung vom Todsein als einfache Nichtung. Einfach gesagt: Sterben und Todsein, das ist, wie am Sonntagabend zu Bette zu gehen und wenn dann der Wecker nie mehr klingelt: "Es ist Montag- Aufstehzeit!"Ob Jesus wirklich begeistert war,daß er nach drei Tagen wieder aufstehen mußte, um seinen weiteren Pflichten auf Erden nachzukommen? Ist nicht schon das Todsein für den Altgewordenen, des Lebens Müden der ewige Friede und die ewige Ruhe? Ist es nicht so, daß heute über 60 Prozent der Deutschen nach einer aktuellen Befragung nicht mehr an ein jenseitiges Leben glauben, auch weil der Tod schon genug an Erlösung verspricht als ewige Ruhe im Tode? Und aus dieser ewigen Ruhe ist dann Jesus auferweckt worden, weil er noch ein paar Aufträge Gottes zu erledigen hatte!  Hatte nicht Jesus schon auf Erdzeiten ausgerufen: " Wie lange muß ich euch[dies ungläubige und unbelehrbare Geschlecht ] noch ertragen?" (Mt, 17,17) und nun noch mals so viele Tage bis zu seiner Himmelfahrt!  
Aber wie anders glaubte das noch das Apostolicum im Einklang mit der hl. Schrift! Da erlöste ihn Gott aus der Gottferne, der Hölle, die er in den drei Tagen erlitt. Und das wäre auch unser Schicksal, wäre der Sohn Gottes nicht für uns am Kreuze gestorben!
Wo die Hölle, das Erleiden der Gottferne das endgültige Geschick jedes Verstorbenen ist, da leuchtet die Hoffnung auf eine Auferstehung als Heilsverkündigung ein, aber sie verliert an Leuchtkaft, wo ein Auferstehen nur ein Aufgewecktwerden aus einem seligen Todesschlaf wäre.
Die Vorstellung vom Ganztod, daß nicht nur der Leib stirbt sondern auch die Seele, schafft die Vorstellung des natürlichen Todes, der als bloßes Nichtmehrsein schon selbst der ewige Friede ist, sodaß es fraglich wird, warum dann noch mal auferweckt  werden wollen- ein, oder gar das Phänomen dekadenter Zeiten, in denen der Wille zum Leben verblaßt!          

Freitag, 14. April 2017

Irritierendes: Gott starb am Kreuze

Menschen sterben und einige von ihnen auch durch die über sie verhängte Todesstrafe. Auch wenn das Humanitaristen nicht gern hören, aber die Todesstrafe gehört zur üblichen Strafpraxis des Staates. Was unterscheidet nun das Ereignis des Kreuzestodes Jesu Christi von den vielen anderen Hinrichtungen? Daß da ein vollkommen Unschuldiger zu Tode verurteilt worden ist? Nur, wird es unter den vielen zu Tode Verurteilten nicht auch andere Unschuldige geben, weil nun mal nicht allwissende Menschen hier als Richter urteilen müssen? Zudem: war den Jesus Christus wirklich unschuldig, oder hatte er nicht alle Schuld am Kreuze auf sich genommen gleich einem Sündenbock?  War er nicht zum Schuldigen geworden, indem er unsere Schuld auf sich nahm?
Sage ich zu einem Freunde, daß ich für seine Geldschulden eintrete, so werde ich doch für die Gläubiger meines Freundes zu dem Schuldner, von dem sie jetzt ihr Geld eintreiben. Hat so nicht auch Christus mit seinem Kreuzesleiden unsere Schuld an die Gerechtigkeit Gottes abgebüßt?
Was ist das Signifikante also des Kreuzes Christi? Daß hier der Sohn Gottes starb, daß der Unsterbliche den Tod erlitt, daß hier Menschen wirklich Gott getötet haben!Dieser wahrhaftigen Revolution kann ausgewichen werden, indem man hier so zwischen dem wahren Gott und dem wahren Menschen distinguiert, daß nur Christi Menschsein, seine menschliche Natur das Sterben und den Tod erlitten hätte und daß seine göttliche Natur davon untangiert blieb. Jesus Christus, eine Person in zwei Naturen,  diese traditionelle Lehre, sie ist eben auch der Ermöglichungsgrund dafür, daß Kreuz Christi zu einem Scheinereignis umzugestalten. Als wahrer Gott könne Jesus Christus nicht leiden, nicht sterben und schon gar nicht das Todsein erleiden, das könne er nur nach seiner menschlichen Natur. Nur, hat Christus dann wirklich am Kreuze, wenn das ihn als wahren Gott unberührt gelassen hätte, gelitten?
Sagen wir es so: Das Kreuz Christi offenbart uns, daß Gott in seiner Allmacht noch viel mehr kann, als ihm die Tradition zutraut! Wenn er will, und nur wenn er will, kann er auch leiden und sterben und das Todsein sogar erleiden. Gott wäre nicht als allmächtiger gedacht, wenn man all das ausschlösse. Und so kann Jesus Christus im Gehorsam seinem göttlichen Vater gegenüber sich dazu bestimmen, auch zu leiden und zu sterben am Kreuze.
Aber damit werden auch unsere Vorstellungen vom Sterben und Todsein revolutioniert: Wie kann von einem unsterblichen Gott ausgesagt werden, daß er sterben  und seinen Tod erleiden kann? Merksatz: Nur mögliche Ereignisse können auch wirkliche werden. Sterben heißt, daß die Seele sich vom  Körper trennt. Jesus Christus konnte also nur sterben und dann konnte er das auch, weil er einen menschlichen Leib angenommen hatte! Aber er kann auch als wahrer Gott leiden. Worunter hat der Sohn Gottes wohl mehr gelitten?- unter den Schmerzen, die ihm seine Peiniger antaten oder darunter, daß er wußte, daß sein göttlicher Vater sein Kreuzesleiden um der göttlichen Gerechtigkeit willen forderte?
Und was bedeutet nun sein Todsein? Daß er nach seinem Sterben hinabfuhr in die Hölle. Das bedeutet, daß er aus der Liebe Gottes herausfiel und nur noch das Objekt des göttlichen Zornes war. Denn der Sohn nahm den Zorn Gottes auf sich, um uns vor dem Zorne Gottes zu bewahren! Todsein ist nicht die einfache Negation meines Lebens, wie es Vulgärmaterialisten sich vorstellen, daß das Ich sich einfach in Nichts auflöst. Denn dann gäbe es ja meinen Tod gar nicht, wie es schon Epikur feststellte: Wenn Ich bin, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, bin Ich nicht mehr, sodaß es den meinigen Tod nicht geben kann. Nein, das Ich bewahrt sich im Sterben und Todsein, sodaß es sich sein Todsein als den seinigen zuschreiben  kann. Die Vorstellung von meinem Tode setzt denknotwendig voraus ein Ich, das das Todsein als sich betreffend zuschreibt.   Das drückt gerade die Vorstellung der Hölle adäquat aus: Die unsterbliche Seele erleidet das endgültige Abgesondertsein von Gott als sein Todsein. Das war Jesu Christi Höllenfahrt- aber Ostern nimmt der göttliche Vater seinen Sohn wieder in seine Liebe auf. Ostern ist nur ein mögliches Ereignis Jesu Christi, weil auch sein Todsein ein mögliches ist.
So stehen wir vor der Paradoxie, daß nur von einem unsterblichen Subjekt sein eigenes Todsein ausgesagt werden kann als es selbst betreffendes Ereignis.
(Näheres dazu in meinem Buch: Der zensierte Gott)               
 

Donnerstag, 13. April 2017

Biblizismus und Willkürauslegung

Unter Katholiken, zumindest conservativeren gibt es auch positive Vorurteile gegenüber biblizistischen Traditionen im evangelisch-freikirchlichen Milieu: Die nehmen wenigstens die Bibel ernst, nicht nur, daß sie als eifrige Bibelforscher sie regelmäßig lesen und gar studieren, nein, für sie hat die Bibel noch autoritären Charakter. "So steht es aber geschrieben!", ist dann ein Argument, auf das aufgebaut werden kann. Wer dann als Kontrast den Siegeszug der historisch kritischen Methode als heutzutage einzig legitimen Umgangsweise mit der hl. Schrift vor Augen hat, der faktisch die heiligen Texte desavouiert und ihren Wahrheitsgehalt auflöst, dem könnte gar so ein Biblizismus gefallen. 
Aber fragen wir nun mal: Ist dies Vorurteil denn auch berechtigt? Ein gediegenes Beispiel präsentiert nun Hr Scheithauer in seiner Auslegung von: "Und führe uns nicht in Versuchung". (Mt 6,3) im Adveniatabreißkalenderblatt vom 12.4. 2017. Diese Bitte des Vaters Unser bereitet ihm Probleme, da er sie nicht integrieren kann in sein Gottesbild. Denn diese Bitte impliziert doch, daß mein mich liebender Vater mich in Versuchung führen kann.
Was tun? Plötzlich ist ihm diese Bitte nur noch eine Übersetzung und erfreut stellt er fest, daß es auch anders lautende Übersetzungen gibt, etwa: "Führ uns, auf dass wir nicht in Versuchung fallen", oder "Lass uns nicht in Versuchung geraten, dir untreu zu werden." (S.2). Existieren verschiedene Übersetzungen, müßte doch gefragt werden, welche denn die richtige sei und daß müßte dann am griechischen Originaltext überprüft werden. Nur, diese Überprüfung ergäbe,daß Luther hier richtig übersetzt hat.
Davon will deser Ausleger aber nichts wissen. Für ihn sind die sich unterscheidenden Übersetzungen wie unterschiedliche Angebote in einem Verbrauchermarkt, sodaß er sich die ihm gefälligste Übersetzung als die für ihn wahre nimmt. Denn es ist doch das Privilegium des Kunden, daß er entscheidet, was für ihn wahr ist. Und da dem Ausleger Jesu Bitte nicht gefällt, deutet er sie eben so um, bis sie ihm zu einer gefälligen wird. Wahr kann nur sein, was mir zusagt!, ist so die oberste Auslegungsnorm.
Ein Verdacht drängt sich da auf: Ist der Biblizismus nicht gerade dies Verfahren, den heiligen Text der subjektiven Willkürauslegung zu unterwerfen? Erfreut er sich nicht deshalb so großer Beliebtheit, weil ich so vorgehend immer in der Bibel nur das finden werde,was ich lesen möchte?   

Dienstag, 11. April 2017

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen- oder der islamische Terror im Blick eines Gutmenschen

 Die Geschichte der Kopten ist eine Geschichte des Blutes, eine Geschichte ihrer Unterdrückung und Verfolgung. Gutmenschen lassen hier das Subjekt des Unterdrückens und Verfolgens aus, denn das paßt nicht in ihr Weltbild. Nun hat der in Deutschland lebende koptische Bischof Damian (Kath net vom 11.4.2017) erklärt, daß der militante Islam den Kopten in Ägypten den Krieg erklärt hat. Den ersten Höhepunkt dieses Krieges erleiden nun die ägyptischen Kopten: ein Anschlag auf eine koptische Messe mit 30 Toten und vielen Verletzen am Palmsonntag.
Ein Fall für den Benediktinerabt Jeremias Schröder, der von vor Ort kommentiert.  "Muslime und Christen sind Ägypter und wollen sich nicht auseinanderdividieren lassen. Den Radikalen ist das ein Dorn im Auge – sie wollen die Spannung anheizen, damit das Miteinander unerträglich wird."
(Katholisch de vom 11.4.2017). Die Täter? Radicale sind das- mehr will und hat dieser Gutmensch über die Täter nicht zu sagen. Die Opfer sind nun die Christen wie auch die Muslime, die in Frieden miteinander leben wollen! Die Täter waren also keine Muslime, sondern sie zählen plötzlich zu den Opfern, und das obgleich nur Christen, Kopten genauer gesagt getötet wurden! 
Selbstverständlich hat dieser Angriff auf die Kopten nichts mit der Unterdrückungs- und Verfolgungsgeschichte der Kopten in Ägypten zu tuen und schon gar nicht darf man als Gutmensch da an die sehr einseitige Rollenverteilung erinnern,die für die Kopten nur die Rolle der Opfer zuließ und zuläßt. 
Der Gutmensch-Benediktiner kennt stattdessen nur friedliebende Muslime, die in Herzenseintracht mit den Christen Ägyptens zusammenzuleben wünschen! Nur, warum findet man- auch bei aufmerksamster Lektüre der Geschichte der Kopten in Ägypten- davon nichts? Weil diese Geschichtsbücher noch nicht von Gutmenschen umgeschrieben worden sind! Für den Gutmenschen Jeremias gibt es all das eben nicht, denn er kennt nur die Friedensreligion Islam!    

Anbei: Wie wäre wohl der Kommentar des Gutmenschen ausgefallen, wenn sich in Deutschland ein verleichbares Bombenattentat auf ein Asylheim mit islamischen Asylanten ereignet hätte? Wäre da nicht zum hl. Krieg gegen alles, was Rechts ist, aufgerufen worden?    

Montag, 10. April 2017

Ein paar Fragen zum Karfreitag

Manchmal ist es wichtiger, Fragen zu etwas zu stellen, als daß gleich Antworten in den Raum gestellt werden, denn wer verstünde die Antworten, kennte er die Fragen nicht!
Hat Jesus Christus uns in seinem Leben und isb. in seinem Kreuz etwas offenbart, was unabhängig von der Offenbarung schon wahr war?  Daß hieße, das eine uns bisher verborgene Wahrheit nur zur Erkenntnis gebracht wurde. Die Beziehung Gottes zu uns Menschen wäre dann, auch wenn Jesus Christus nicht erschienen wäre und nicht am Kreuze gestorben wäre, die gleiche, nur hätten wir die Qualität der Beziehung Gottes zu uns nicht erkannt. Etwa: Gott zeigte uns in Jesu seine Liebe zu uns, die er aber unabhängig von diesem Zeigen immer schon für uns hegte und hegt.
Oder hat sich Gottes Beziehung zu uns durch das Kreuz Christi geändert? Wenn das Kreuz Christi ein Sühnopfer war, dann impliziert dies doch, daß Gott durch as Kreuz versöhnt worden ist, sodaß er vor dem Kreuze Christi ein Nichtversöhnter war?     
Ist die Versöhnung nun so geschehen, daß sie objektiv im Kreuze sich ereignet hat, sodaß der Glaube an das Kreuz Christi die Erkenntnis und Anerkenntnis und das Bekenntnis zum objektiv gewirkten Heil ist (so etwa der reformierte Theologe Karl Barth) oder ist der Glaube die subjektive Aneignung des durch das Heil gewirkten Heiles? (so Luther und die Katholische Kirche; die Differenz liegt dann in der Explikation des Glaubens: den in guten Werken lebenden Glauben oder ohne diese Werke)
Muß das Heil also noch angeeignet werden, so wie etwa in einer Medizin die Potentialität zur Gesundmachung in ihr ist,die Medizin aber erst gesund macht, wird sie vorschriftsmäßig eingenommen.   
Ist also die christliche Religion das Medium, durch das das im Kreuz Gewirkte uns zum Heile werden kann, oder kann das so gewirkte Heil auch unabhängig von der chrislichen Religion subjektiv angeeignet werden? Das Verständnis der christlichen Mission war immer das, daß erst durch diese Religion das am Kreuz ermöglichte Heil zu unserem Heile wird: Also die Partizipation an der christlichen Religion war für den Menschen heilsnotwendig. Das wird nachkonziliar von der Kirche faktisch bestritten, denn jetzt soll die Liebe Gottes allen Menschen gelten, unabhängig davon, welcher Religion sie angehören oder ob sie überhaupt gottgläubig sind. 
Was sagen wir dann zu einem solchen Votum Jesu Christi, daß niemand eingeht eingeht in das Reich Gottes, wenn seine Gerechtigkeit nicht viel größer ist als die der Pharisäer?(Mt 5,20). Kann es diese weit größere Gerechtigkeit ohne eine Aneignung des Kreuzes Christi geben? Oder ist die Aneignung des Kreuzes Christi die notwendige Voraussetzung dafür, daß wir die von Jesus verlangte Gerechtigkeit erlangen können? Für Luther ist der Glaube an das im Kreuz gewirkte Heil schon diese größere Gerechtigkeit, sodaß der so auf Christi Kreuz Vertrauende eingeht in das Reich Gottes. Oder setzt das Kreuz Christi, wenn es von uns subjektiv angeeignet wird, uns erst in Stande, diese geforderte Gerechtigkeit zu erreichen? 
Ist das im Kreuze gewirkte Heil unabhängig vom kirchlichen Meßopfer, wie Luther es lehrte, sodaß er das Meßopfer verwarf,oder gehört zu unserem Heile das Meßopfer kostitutiv dazu? (Die Frage des Verhälnisses des einen Kreuzopfers  zu den vielen Opfern; vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott)
Erschrekend ist nun, daß die Kirche Jahr für Jahr den Karfreitag feiert, ohne daß da auch nur eine dieser Fragen gestellt oder gar respondiert würde.      
 

Sonntag, 9. April 2017

Falsche Freunde der Kirche?

  In einem sehr lesenswerten Artikel über Papst Franziskus eigenartiges Verhältnis zur Fronleichahmsprozession in Rom am 7.April 2017 auf Kath info findet sich die aufschlußreiche Bemerkung, daß seit dem Jahre 1870 der Kirche es verboten war, Fronleichnam öffentlich zu begehen. Erst die Lateranverträge 1929 brachten hier eine Änderung zum Positiven. Wikipedia klärt uns auf (Artikel: Klerikalfaschismus):
 "Nach der Regierungsübernahme Mussolinis kam es schrittweise zu einer Annäherung, die 1929 mit den Lateraverträgen zur gegenseitigen Anerkennung (riconciliazione) von Staat und Kirche führte. In diesem Vertrag verzichtete der Vatikan zwar endgültig auf die Restauration des Kirchenstaates und erkannte das Königreich Italien als souveränen Staat mit der Hauptstadt Rom an, erhielt aber dafür uneingeschränkte Verfügungsgewalt über den neu errichteten Staat Vatikanstaat sowie eine reichliche Abfindung in der Höhe von 750 Milliarden Lire und eine Milliarde in Staatsaleihen. Weiters enthielt der Vertrag ein Konkordat, in dem der Katholizismus zur Staatsreligion erhoben, der Religionsunterricht verpflichtend eingeführt, eine zivile Scheidung untersagt und das italienische Rechtssystem dem Kanonischen Recht angepasst wurde."
Daß der Wikipedia Artikel so ausführlich das finanzielle Moment des Vertrages in den Vordergrund stellt, ist nun nachvollziehbar, soll damit doch das Negativurteil über die Kirche, daß es ihr primär und eigentlich nur um Macht und Geld ginge, bestätigt werden. Aber was dann unter "Weiteres" aufgeführt wird, muß jeden Theologen verblüffen: Da anerkennt der faschistische Staat als Grundsatz seines positiven Staatsrechtes das Kanonische Recht-das ist eine Maximalforderung der Kirche an einen dezidiert nicht sich als katholisch verstehenden Staat. Die Katholische Religion wird zur Staatsreligion, der Religionsunterricht verpflichtend eingeführt  und der Staat schützt im Sinne der kirchlichen Ehelehre die Unauflöslichkeit der Ehe, indem er die Zivilscheidung untersagt.
Wäre der Vertragspartner nicht der Faschistenführer Mussolini gewesen, heute noch würde die Diplomatie des Vaticans für dies Vertragswerk in den höchsten Tönen gelobt. 
Aber jetzt muß das als ein Kontrakt mit dem Teufel perhorrsziert werden. Man betont, daß Mussolini vordem sich sehr feindlich der christlichen Religion gegenüber geäußert habe, ablehnender als Hitler und trotzdem habe er diesen Vertrag mit der Kirche geschlossen, eben nur aus Machtinteressen heraus. Nur, daß zwischen der Privatmeinung des Parteiführers Mussolini und seiner Haltung als Staatsmann zu unterscheiden ist, das wird dabei einfach unterschlagen. Als Amtsperson hat man eben manches anders zu sehen als als Privatmensch. Die Forderungen des Allgemeinwohles überwiegen dann manche Privatvorliebe. 
Und was sprach im Jahre 1929 angesichts der Bedrohung durch die kommunistische Massenbewegung gegen ein Bündnis der Kirche mit der radicalsten antikommunistischen Bewegung in Europa, gerade auch angesichts des antichistlichen Kurses der kommunistischen Regierung der Sowjetunion! Nichts schweißte da die Kirche mit den radicalsten Antikommunisten mehr zusammen als die gemeinsame Bedrohung durch den atheistischen Bolschewismus! Und Mussolini war auch bereit, der Kirche weitestgehende Zugeständnisse zu machen, so weitgehende, wie es keine demokratische Regierung danach je tat! Der spanische Faschistenführer Franco, der Retter der Katholischen Kirche Spaniens tat es da nach seinem Sieg über die kommunistischen Kräfte gleich. Wiederum bewährte sich ein Faschist als Bündnispartner der Kirche. 
Aber davon will heutzutage die offizielle Kirchengeschichtsschreibung nichts mehr wissen, nicht weil sie nun zu anderen und besseren Erkenntnissen gekommen ist, sondern nur aus Opportunismus den heutig Mächtigen gegenüber.