Freitag, 21. Oktober 2016

Seid fruchtbar und mehret euch- das vergessene Gebot Gottes in AL

Selbst das päpstliche nachsynodale Schreiben zur Familiensynode bringt es fertig, dies erste Gebot,das Gott uns Menschen gab, nicht zu zitieren und trotzdem zu meinen, theologisch angemessen über die Ordnung der Ehe zu reden! (Gen 1,28).  Das ist so, als schriebe ich eine Abhandlung über das Automobil, ohne mit einem Wort zu erwähnen, daß es zum Fahren da ist. Um der Bedeutung dieses ersten göttlichen Gebotes gerecht zu werden: Seid fruchtbar und mehret euch! ist es vonnöten, sich den Ort bewußt zu machen, wo es geschrieben steht.
Gott gibt dies Gebot vor dem Ereignis des Sündenfalles, also als Adam und Eva noch nicht in Folge ihrer Sünde dem Todesschicksal unterworfen waren. Leicht könnte sich ja dies Mißverständnis einschleichen, daß der Mensch nur ein sexuelles Wesen ist mit dem Willen zur Fortpflanzung, weil so die Natur das Schicksal des Todes überwindet, indem zwar das Individuum stirbt, die Gattung aber überlebt durch die Fortpflanzung. Dann wäre die Sexualität mit dem Ziele der Fortpflanzung nur eine "Reaktion" auf das Todesschicksal. Anders gesagt: Hätte Adam nicht gesündigt, gäbe es auch keine menschliche Sexualität zur Fortpflanzung. Engel pflanzen sich ja auch nicht fort, weil sie ob ihrer Unsterblichkeit keine Forpflanzung bräuchten zur Arterhaltung. Dann würde im Reich Gottes, wo die Menschen sich nicht mehr fortpflanzen, der Ursprungszustand des Paradieses wieder hergestellt vor dem Sündenfall. Die Sexualität und die Fortpflanzung wäre dann sozusagen nur eine Notordnung um der Folgen des Sündenfalles willen von Gott eingesetzt, um das menschliche Leben trotz des Todesschicksales zu bewahren. 
Aber Gott gab dies Gesetz vor dem Sündefall Menschen, die noch nicht sterben mußten! Gott hat gewollt, daß der Mensch sich vermehre, auch als er noch nicht geboren wurde, um zu sterben. Die Gabe der Sexualität und das Gebot zur Fortpflanzung sind also keine Reaktionen auf den Sündenfall!
Das macht die besondere Würde der dem subordinerten Ordnung der Ehe aus, daß sie eine prälapsarische Ordnung ist, nicht wie die Ordnung des Staates, der als Schwertgewalt den Sündefall voraussetzt! 
Daß aber  " Amoris  laetati" angemessen über die Ordnung der Ehe sprechen kann, wenn dies Grundgesetz der christlichen Morallehre nicht berücksichtigt wird, das darf und muß bezweifelt werden.         

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