Freitag, 28. Oktober 2016

Nostra aetate häretisch?

Die offizielle Internetseite  der Deutschen Bischofskonferenz (Katholisch de)enthüllt heute: 
"Nostra aetate und noch deutlicher die wenige Wochen danach beschlossene Erklärung über die Religionsfreiheit, Dignitatis humanae, sind nicht einfach nur eine Weiterentwicklung der bestehenden Lehre. Sie sind eine Neubewertung der alten Lehre im Licht des Evangeliums – und der mutige Schritt, Fehler zu korrigieren, obwohl sie vom Lehramt selbst als Lehre gesetzt waren. Die Konzilsväter, die selbst den "Antimodernisteneid" auf die Lehrverurteilungen Pius IX. geschworen hatten, wussten sehr klar, was sie da beschlossen: etwas neues, das dem alten widerspricht und es ins rechte Licht setzt." F. Neumann, Sandpunkt: Kontinuität und Bruch am 28.10. 2016. Wenn dieser Kommentar recht hätte, hätte entweder die vorkonziliare Kirche in wesentlichen Fragen häretisch gelehrt oder das 2.vaticanische Konzil!  Dem Modernisten Neumann ist das kein Problem, weil ihm immer das Modernste das Wahre ist, bis das auch die modernste "Lehre" wieder durch eine noch modernere widerlegt wird. Daß Konzilien irren könnten, das war schon eine der schlagkräftigsten antikatholischen Argumente des Reformers Luther und wird so implizit auch heute von allen Modernisten vertreten, um die Katholische Tradition und das Lehramt abzuqualifizieren. Dieser Triumph des Modernismus zeigt aber auch unübersehbar, wie ineffektiv der "Antimodernisteneid" war, da nun der Modernismus triumphiert. Papst Benedikts Einspruch gegen die Bruchhermeneutik, das 2.Vaticanum erweist sich als genauso hilflos gegen den Modernismus, alle Lehren der Kirche als prinzipiell zeitbedingt zu entwerten, um so ganz neue Dogmen lehren zu können, die der hl. Schrift, der Tradition und dem Lehramt widersprechen. 
Das Ziel einer solchen Apologetik der Verneinung der Verbindlichkeit der bisherigen Lehre der Kirche ist natürlich der Wille zur Einpassung der Lehre an den herrschenden Zeitgeist. 
Aber diese Diagnose löst nun noch nicht das theologische Problem von Nostra aetate! Wie kann ein Katholisches Konzil etwas Häretisches lehren? Denn daß diese Lehre häretisch wäre, wenn sie der verbindlichen Lehre der vorkonziliaren Kirche widerspräche, ist in sich evident. Ich sehe dafür nur eine Lösung: Die normative Auslegungsregel für die Texte des 2.Vaticanums muß heißen, daß nur dann eine Auslegung als katholisch gültig angesehen werden kann, wenn sie nicht der verbindlichen vorkonziliaren Lehre der Kirche widerspricht!  Denn sonst muß man Lutheraner werden, der entweder erklärt, daß sich vorkonziliare Konzilien irrten oder daß das 2.Vaticanum sich irrte!  

Zusatz:
Dies offene Bekenntnis zur Häresie erstaunt aber doch, daß so offenherzig dies die Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz bekennt!   

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