Sonntag, 23. Oktober 2016

Missio und der Missionssonntag

"missio", gerüchteweise eine der Katholischen Kirche nahestehende Organisation, die von ihrem Namen etwas mit der Mission zu tuen haben könnte, mit missionieren, bekehren und evangelisieren, stellt in einem kleinen Faltblättchen klar, daß all das nicht wahr ist! Auf der ersten Seite ist eine Frau mit einem Kinde abgebildet, wohl ein Gemälde, in bräunlichen Farben gehalten mit wenig Aussagegehalt, stünde da nicht aus Mt 5,7 zitiert: "denn sie werden Erbarmen finden". Im Kleingedruckten liest man dann, daß das da Abgebildete die "Madonna of the Slums" sein soll. Darauf wäre man nie gekommen, denn weder ist die Frau des Bildes als Mutter Gottes erkennbar noch vermittelt das Bild den Eindruck von einem Elendsquartier. Was nun das Mt-Zitat mit der Muttergottes zu tuen haben soll, ist ebenfalls unergründbar, denn Maria war ja von Anfang an die von Gott Begnadete! 
Im Zentrum steht nun ein Gebet, das anhebt mit: "Gott, Barmherziger", um dann die üblichen Lieblingsthemen modernen Linkshumanismus zu traktieren: Gott solle sich "erbarmen" einer Welt voller "erbarmungsloser Gewalt", "gnadenloser Kriege", "unbarmherziger Zerstörung", er soll den "Verfolgten", "Vertriebenen" ,"Verlassenen" und "Armen" beistehen!
Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir dies "Gebetsanliegen" mehr als Aufforderung an uns lesen, sozialcaritativ sich zu engagieren als als ein Gebet, von dem gehofft wird, daß Gott es erhört.
Gottes Erbarmen ist erkennbar "in der Hoffnung der Notleidenden, in der Kraft der Armen","im selbstlosen Dienst der Vielen, die deine Barmherzigkeit bezeugen". Gottes Barmherzigkeit scheint etwas rein Weltimmanentes zu sein als Hoffnung der Armen auf die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse und als Sozialdienst der Helfer. 
Christliches, nicht mal irgendwas Religiöses findet sich in diesem Missiogebet nicht.Daß überhaupt der Gott Jesu Christi gemeint ist als Adressat, ist auch nicht eindeutig; es scheint eher ein multireligiöses Gebet zu sein, an irendeinen monotheistischen Gott.
Und was hat das mit dem götlichen Auftrag der Mission zu tuen? Nichts. Missio präsentiert sich hier wie eine reine sozialcaritative Organisation, die auch an irgendeinen Gott der Barmherzigkeit glaubt als Appell für soziales Engagement. 
Den Niedergang der christlichen Religion bringt dies missio- Blätchen unübersehbar zum Ausdruk- das Eingeständnis, daß die christliche Religion etwas völlig Überflüssiges ist!            

1 Kommentar:

  1. Vor Jahren bin ich aus Missio ausgetreten, weil die Aussagen damals schon nichts mehr mit Mission zu hatten. Man könnte fast nahtlos übergehen zur Caritas, denn auch da kann man ähnliche Formulierungen finden, die über die Einstellung der Verfasser genug aussagen.
    Bin theologisch nicht genug gebildet, um hier entsprechnd fundiert zu antworten.
    Nur soviel. Gerne lese ich Ihre Beiträge, wo immer sie eingestellt werden und so ist mir Ihr werter Name alleine schon Siegel.
    Schön, dass es Sie gibt, werter Herr Uwe Lay.

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