Freitag, 2. September 2016

Mein Buch- eine Kritik

Wer Bücher schreibt, erntet gelegentlich auch Kritik. "Ihr Buch lese ich nicht zu Ende, weil das harrsche Gottesbild in ihm mir nicht gefällt. Mit so einem Gott könnte ich nicht leben; ich glaube an einen Gott der Liebe und der Barmherzigkeit." Das Buch: "Der zensierte Gott" von mir, Patrimonium-Verlag, 14,80 Euro wurde so reprobiert. Diese Kritik ist nun wirklich mehr als beachtenswert, ist sie doch so symptomatisch für den postmodernen Glauben!
Wenn Gott mein Gott sein will, dann hat er so zu sein, wie ich ihn mir wünsche, lautet das Basisredo. Das ist nicht einfach eine Erfindung ex nihilo! Gott herrscht- das heißt, daß er bestimmt, wie er zu uns ist und wir zu sein haben. Herrschaft ist ein asymetrisches Kommunikationsverhältnis. Noch im Gedanken der Demokratie steckt die Vorstellung, daß das Volk herrscht und dem sich der Einzelbürger unterzuordnen habe. Aber heutzutage redet man lieber vom "Bürgerservice". Vom Rathaus bis zur Bundesregierung: ein einziges Serviceunternehmen für Bürgerinteressen?  Wenn Herrschaft noch etwas Legitimes ist, dann nur noch, wenn der Regierende so regiert, wie es der Regierte sich wünscht. Gottes Herrschaft darf so keine absolutistisch-monarchische mehr sein, sondern er soll selbst demokratisch regieren wie ein (göttliches) Serviceunternehmen.
Dazu gehört es dann, daß alle Aussagn der hl. Schrift und der Tradition und des Lehramtes, die uns Heutigen mißfallen, als nicht mehr für uns relevant gestrichen werden.So darf man eben heute nicht mehr von Gott reden- und wenn es so in der Bibel steht, dann muß das eben zum Verschwinden gebracht werden.
Wie schrecklich, wenn dann ein Buch die so praktizierte Zensur Gottes ans Licht bringt, behauptend, daß nicht Gott sich nach uns sondern wir uns nach ihm auszurichten haben.Aber da hilft uns dann ja die Flucht in die Vorstellung von "Gottesbildern". Die Bibel, die Tradition und das Lehramt zeigten uns doch nur Bilder von Gott, aber doch nicht, wie Gott realiter ist! Und Bilder bewerten wir nach dem "Nutzen" für uns: Erfreuen sie mich, sind sie für mein Leben nützlich und heilsam...usw. Das Gottesbild wird meinem rein Subjektiven subordiniert und so unterworfen ist es dann Mein gottesbild! 
Bestimmt nicht schon seit langem dies Gottesbildverständnis die kirchliche Praxis? Das jüdische Volk wollte schon zu Zeiten des Mose den Gott Mose durch das vom Volke hergestellte Gottesbild ersetzen, es begann der Tanz um das Goldene Kalb! Wie oft wohl  wurde in der Praxis der Kirche das selbsterschaffene Gottesbild des Goldenen Kalbes mehr verehrt als der Gott, so wie er wirklich ist.  

Trotzdem wird man urteilen dürfen, daß sich in den Zeiten der Massenmedien der Umgang verändert hat. Wenn uns die Realität primär durch Fernnsehen und das Internet vermittelt wird, so verändert unsere Alltagspraxis, durch eine Handbewegung eine unangenehme Realität wegschalten zu können, unser Verhältnis zur Realität! Warum sie noch ändern wollen, wenn man einfach weiter surfen kann, bis man im Netz eine passende gefunden hat? Soviele Fensehprogramme, so viele Realitäten- und der Konsument sucht sich die ihm passende aus.

Das Ende der altwürdigen Realität wäre erreicht, wenn es für jeden Anhänger einer Weltanschauung, religiöser oder politischer Art einen Fernsehkanal gebe, der so berichtete, als wenn die ganze Welt von dieser Weltanschauung schon beherrscht würde.Es lebte so jeder in seiner eigenen Traumwelt; reduzierte er dann die Sozialkontakte auf Gleichgesinnte, er würde gar nicht bemerken, daß es noch andere Realitäten gäbe, lebte er doch nur noch in Seiner realität. Nur, daß es noch Störrendes gibt, Bücher, die sich der Wahrheit verpflichtet wissen!  

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