Mittwoch, 28. September 2016

Das Völkische und die Arbeiterklasse- oder die Neue Weltordnung

Käme jemand auf die Idee, weil Josef Stalin den Begriff der Arbeiterklasse gebrauchte und er die politische Verantwortung für die "stalinistischen Säuberungen" der Partei und der "stalinistischen Diktatur" trug, daß dieser Begriff nun von niemanden mehr bnutzt werden dürfe, denn wer Arbeiterklasse sage, will einen neuen "Archipel Gulag"?   Wenn aber eine AfD-Politikerin meint, den Begriff: "völkisch" benutzen zu dürfen, dann überschlagen sich Haßkommentare: Nie darf dies Unwort wieder benutzt werden außer in einem rein negativen Sinne, denn wer "völkisch" sagt, will einen neuen Holocaust! Nun hat der Begriff der Arbeiterklasse mit dem "Archipel Gulag" so wenig zu tuen wie der Begriff des Völkischen mit dem Holocaust. 
Beides sind Begriffe, die statt vom Individuum auszugehen, Kollektivsubjekte kennen, das Volk, die Klasse, denen Spezifisches zugescriebn wird, sodaß sie sich distinkt von anderen sozialen Größen unterscheiden. Sie bezeichnen ewas dem Individuum Vorausgehendes, das das individuelle Leben der Dazugehörigen mitgestaltet, so wie etwa die deutsche Sprache mein Denken und Schreiben besimmt als Voraussetzung meines individuellen Denkens und Schreibens. Das sind so harmlose Äußerungen, wie, das sei typisch deutsch, das typisch amerikanisch. Wer "völkisch" sagt, meint dann darüberhausgehnd, daß das Spezifische der Völker als ihr Volkstum zu bewahren sei- daß es gut sei, daß die Völker verschieden sind. Dem widerspricht jeder Kosmopolit und Universalist, der die Überwindung der Volkscharaktäre erstrebt mit dem Ziel einer Einheitswelt mit uniformierten Menschen. "Völkisch" ist also der Wille zur Bewahrung des individuellen Charakters der Völker, antivölkisch ist der Wille zur Nivilierung, daß alle gleich werden sollen! Die kraftvollste Manifestation des Antivölkischen ist so die Französische Revolution, die mit der Forderung der Brüderlichkeit alle nationalen Identitäten und Differenzen negieren wollte! 
Es ist mehr als bezeichnend, daß die in dieser Revolution ununterbrochen tätige Guillotine den Ehrentitel der Gleichmacherin bekam!
Der Stalinismus ist nun einerseits eine universalistische Konzeption der Weltverbrüderung in der Fortsetzung mit den Idealen dieser Revolution  in der Vorstellung einer kommunistischen Einheitswelt ohne individuelle Völker, und andererseits hat der Stalinismus durch das Konzept des Aufbaues des Sozialismus in einem Lande eine nationalistische Komponente erhalten; man denke an Stalins Parole des großen vaterländischen Krieges. Aber eines ist klar: Es gibt keinen legitimen Grund dafür zu urteilen, daß wer Arbeiterklasse sage, für die Errichtung von Archipel Gulags plädiere, wie daß der, der für den Erhalt der Charaktäre der Völker plädiert, einen neuen Holocaust plane. Der Wille zur Bewahrung eigener Identität inkludiert nicht  den Willen zur Nichtung anderer Identitäten. Genau genommen kann ein Volk sich seine Identität nur bewahren in der Differez zu anderen Völkern; gäbe es die nicht mehr, weil sie ausgelöscht worden wären, verlöre das letzte übrig gebliebende Volk seine Identität, denn die ist nur in und durch die Differenz zu den Anderen.
Faktisch dient die Verteufelung des Begriffes des "Völkischen" nur dem Plan der Schaffung einer Einheitswelt ohne individuelle Völker! Theologisch geurteilt: Die Völker in ihrer Verschiedenheit gehören gerade zur Schöpfungsordnung Gottes wie eben auch die Geschlechterdifferenz von Mann und Frau, daß  sie sind und bleiben sollen, was sie sind!   

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