Mittwoch, 17. Februar 2016

Der Gutmensch als Bischof oder das Handgranatenunglück

Der Freiburger Erzbischof Stefan Burger jedoch verurteilte den “Handgranatenanschlag” sofort scharf und diktierte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) folgendes Statement: “Es ist letztlich kein Anschlag auf die Flüchtlingsunterkunft, sondern auf Flüchtlinge, auf Menschen, die bei uns Schutz suchen. Wer der Meinung ist, unsere Demokratie und den Rechtsstaat oder gar unsere christliche Kultur mit Aggressionen und perfiden Anschlägen gegen Wehrlose verteidigen zu müssen, zeigt gerade durch sein Handeln, dass er unsere Werte mit Füssen tritt”.
Um es nochmal deutlich zu sagen: Obwohl die Sonderuntersuchungskommission sofort in den Medien einen fremdenfeindlichen Anschlag bezweifelte, ließ Erzbischof Stefan Burger seine politisch korrekte Vorverurteilung deutschlandweit verbreiten. 

So nachlesbar im "Christlichen Forum" vom 14.2. 2016 unter der Überschrift: "Freiburger Bischof Stefan Burger lieferte faktenfreie Vorverurteilung". Worum geht es? Es wurde eine Handgranate auf ein Asylwohnheim geworfen und die politisch korrekte Welt jubelte: So fremdenfeindlich sind die Dunkeldeutschen, die Rechten, die ... Irgendwie wird wohl die PEGIDA dahintersecken. Das wußte auch sofort der Gutmensch Erzbischof Burger und darum spricht er von Tätern, die die christliche Kultur mit "perfiden Anschlägen" verteidigen wollen!Woher wußte der Bischof so viel besser als die mit der Untersuchung dieses Anschlages befaßten Polizei, wer der Täter sei? Hier kann man nun über das Vorurteilswissen dieses Gutmenschen staunen, denn er braucht überhaupt keine Untersuchung durchzuführen, er braucht keine Fakten kennen, den er kennt den Täter, bevor es überhaupt zur Tat kommt. Der Gutmensch ist so gesehen gar nicht primär der sich moralisch gut Dünkende, sondern der, der genau weiß, wer der Nichtgute ist und daß der dann auch immer der Täter aller möglichen bösen Taten ist. Wenn einst die außer Mode geratene Daimonenlehre der Kirche den Satan als die Erstursache allen Bösen ansah und begriff, so ist seit dem "Abschied vom Teufel" diese Stelle vakant und verlangt nach einer Neubesetzung. Denn irgendeinen Sündenbock braucht doch jede Gesellschaft. Der "Rechte", der "Rechtsradicale" erfüllt nun diesen Zweck des Ersatzteufels. Der Gutmensch ist nun der, der diese Neubesetzung souverän zu handhaben weiß wie eben der Bischof Burger.Galten einst Vorurteile als etwas Inhumanes und moralisch Verwerfliches, so stehen sie bei Gutmenschen in hohem Ansehen: Sie erlauben, die Komplexität des kulturellen Lebens auf das einfache: Die Guten und die Bösen zu reduzieren und man weiß als Gutmensch immer, wer der böse Täter war!
Aber jetzt, wo kein böser Rechter der Täter war, sondern Menschen mit Migrationshintergund, ist dieser Anschlag wider die Menschlichkeit nur noch eine Bagatelle, die keines Kommentares mehr wert ist, denn nicht die Tat als solche ist verwerflich, sondern sie wird es erst durch die böse Gesinnung des Täters, also der rechten Gesinnung!   

Der Verlust des Glaubens an den Teufel führt eben gerade zur Dehumanisierung des politisch-kulturellen Lebens, weil nun Menschen zu Ersatzteufeln aufgebaut werden und sie dann wie Teufel bekämpft werden. Die Daimonologie, die Lehre vom absolut Bösen depotenziert dagegen zwischenmenschliche Konflikte zu welchen, in denen bestenfalls relativ gute Menschen gegen im Vergleich dazu weniger guten  streiten. Aber um des Kampfes willen möchte der Gutmensch eben da einen absoluten Gegensatz von Gut und Böse sehen, um so wie in einen heiligen Krieg gegen die Bösen ziehen zu können! Der Typus des Gutmenschen wird verkannt, sieht man ihn primär als einen an das Gute im Menschen Glaubenden, als illusionären Utopisten einer Welt des Friedens und der Harmonie- mitnichten: er ist der geborene und zum Kampf gegen das Böse sich berufen Fühlende, der seine Erfüllung im Feinde findet, den er bekämpfen will. 

So geht eben leider Lohmanns Kommentar auf Kath net zu :"Rechts, rechtsradikal, extremistisch" vom 16.2. 2016 an der Realität des Typus des Gutmenschen vorbei: Der Wille zum Feind schafft erst dies Feindbild, das seine Vitalität und praktische Nützlichkeit gerade aus seiner Undifferenziertheit bezieht. Es geht dabei mitnichten um eine angemessene ideengeschichtliche Ableitung, was haben die heutigen Rechten mit Hitler gemeinsam?, oder um ein Aufzeigen einer Kontinuität der nationalsozialistischen Weltanschauung mit den jetzt als rechts und rechtsradical bezeichneten Anliegen, es geht schlicht um den Willen zum Kampf gegen den Feind,dem man deshalb so bezeichnet. Zu viel an Differenzierungen schadet da nur der Durchschlagskraft des Feindbildes! Das weiß eben der Gutmensch, für den es eben nur die Guten und die Bösen gibt und keine Zwischentöne zwischen Weiß und Schwarz es geben darf für den klaren Frontenverlauf. 

Der in der christlichen Religion beheimatete Dualismus von Gott und Teufel wird so vom Gutmenschen säkularisiert und der politische Kampf religiös aufgeladen zum heiligen Krieg gegen die politische Opposition! Der Gutmensch ist der Gotteskrieger der Politischen Korrektheit!               

1 Kommentar:

  1. Es war halt der Mesner gemeint, nicht der Herr Pfarrer, wenn Sie diese Analogie zur Tat erlauben wollen. Und egal ob man das jetzt weiss oder nicht, wenn es den herrn Pfarrer hätte erwischen können, dann darf der Ordinarius sehr wohl eine geharnischte Rede loslassen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass Sie/sie nicht erfreut gewesen wären, wäre die Handgranate in einem Kirchenschiff gleandet und der Bischof wäre stumm geblieben.

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