Sonntag, 30. August 2015

Kirche-unser Serviceunternehmen

"Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode wird laut Initiatoren die Umfrage bei der Familiensynode im Vatikan einbringen." Selten hat eine von Studenten durchgeführte Befragung so viel Furore gemacht der Universität Münster, unterstützt vom "Leibniz-Institut  für Sozialwissenschaften". Von der aktuellen Ausgabe der Herderkorrespomdenz bis zum Altöttinger Liebfrauenboten (35 30.August 2015, S.11) sind alle des Lobes voll. Wen befrugen die Studenten da nach was? Gläubige Katholiken in Deutschland und der Welt zu den "heißen Eisen" der aktuellen Debatte in der Kirche. Und was erfreut nun die Hörer dieser Ergebnisse so sehr? Daß die Ergebnisse hundertprozentig den Wünschen der linklsliberalen Reformer entsprechen- ja die Delegierten Deutschlands auf der Familiensynode können nun gestärkt einziehen zum Kampf wider die traditionelle Lehre der Ehe- und Morallehre der Kirche. 
Im Altöttinger Liebfrauenboten liest sich das so. Die Overtüre: "Was für viele Bischöfe und den Papst ein Problem ist, ist es für viele Katholiken offenbar keines." (S.11) So einfach strukturiert ist das Weltbild dieser Studenten!  Was vielen Eigentümern von Automobilen ein Problem ist, daß ihr PKW gestohlen wurde, sehen dagegen professionelle Autodiebe als Erfolg an! Eine empirische Untersuchung unter Rauschgifthändlern ergab, daß die Mehrheit kein Problem darin sieht, auf unerlaubter- ja krimineller Weise- Geld zu verdienen Leider ist dagegen der Prozentsatz unter aktiven Polizisten, die tolerant dem Rauschgifthandel gegenüber stehen sehr gering!  Das sind eben nur Exzesse wertneutraler empirischer Untersuchungen: welches Schweinel hätten sie denn gerne( Robert Lembke). 
Nein, man befrug doch Gläubige nach ihrer Meinung zu Homosex, Verhütung, Diakonat der Frau und der wichtigsten aller Fragen der Kirche heute: "Dürfen Geschieden Wi(e)derverheiratete zur Kommunion zugelassen werden- und in Deutschland respondierten die so Befragten hundertprozentig wunschgemäß! Besonders hebt dabei die "Herder-Korrespondenz" hervor, daß die Befragten zu den engagierten Katholiken zählten, 80 Prozent gingen mehr als einmal im Monat zur Messe,um so zu betonen, daß selbst in der Schar der treuen Kirchgänger die überwältigende Mehrheit für die linksliberale Reformagenda einträte Ein Spitzenwert wird das Deutsche Reformlager geradezu beglücken: " 90 Prozent der deutschen Befragten lehnt es ab, dass wiederverheiratet Geschiedene keine Kommunion empfangen dürfen." (S.11) Und: "Mehr als 85 Prozent sprachen sich für die Abschaffung des Pflichtzölibates für Priester aus." (S.11)
Jetzt wissen wir, warum Bischof Bode die Wirklichkeit als weitere Quelle der Wahrheit für die Lehre der Kirche einführen möchte: 90 Prozent können einfach nicht irren-ihr Wunsch ist mir Befehl! 
Das theologische "Niveau" offenbart dabei ein brasilianischer Diakon: "dass es für ihn völlig unverständlich sei, dass ein Mörder nach der Beichte wieder zur Kommunion zugelassen werden könne, aber ein Geschiedener, der zivil erneut heiratet, ein Leben lang davon ausgeschlossen bleibe". Das Sakrament der Beichte ist eben in der Kirche so in Vergessenheit geraten, daß selbst ein Diakon in völliger Unwissenheit dann so daherreden kann. Zu den Elementarkenntnissen der Beichte gehört nämlich das Wissen, daß zu einer gültigen Beichte der Vorsatz gehört, die gebeichtete Sünde nicht wiederholen zu wollen. Einem Mörder, der einen Mord reumütig beichtet, dann aber erklärte, er werde als Mafiosi weiterhin Menschen ermorden, kann genauso wenig in der Beichte vergeben werden wie einem Ehebruch Praktizierenden, der erklärt, er wolle den Ehebruch prolongieren! Und da eine Scheidung vor einem weltlichen Gericht eine sakramentale Ehe nicht auflösen kann. lebt der eine zweite Zivilehe Eingegangener nach seiner "Scheidung" faktisch als Verheirateter im permanenten Ehebruch mit seinem ersten Ehepartner.
Aber selbst die einfachsten moraltheologischen Grundsätze interessieren diese Befrager nicht- sie kennen nur eines: was will der König Kunde und daß sich die Kirche halt gefälligst als religiöses Serviceunternehmen an den Wünschen ihrer Kunden zu orientieren hat. Und das sieht wohl auch die Mehrheit der Deutschen Bischöfe so. 
M. Glaß kommentiert nun (S.11) die Lage der Kirche ob dieser Umfrage so. Wie könne die Kirche das Lehramt bewahren, "ohne die große Mehrheit der Gläubigen vor den Kopf zu stoßen?. Aber in seinem Ausblick findet er eine Lösung: "Vielleicht wird die Synode daher das Signal aussenden, den Kirchen vor Ort wie auch den einzelnen Priestern und Laien mehr Entscheidungsspielraum zu lassen". Also, man bewahrt auf der theoretischen Ebene die Lehre der Kirche, und räumt dann ein, daß der einzelne Bischof, Priester und auch Laie dann auf seiner Ebene entscheiden darf, inwieweit er diese Lehre für sich als verbindlich anerkennt oder eben auch nicht!Man spricht dann von "Ideal und Wirklichkeit" und erklärt damit die Lehre der Kirche für ein Meer an Idealen, und daß es nun die Aufgabe jedes Christen sei, das Ideal in kleiner Münze in seinem Leben ansatzweise zu realisieren!   Denn das wichtigste für die Kirchenleitung sei doch, daß sie die Mehrheit der Kirchenmitglieder nicht vor den Kopf stoße!  
                     

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