Freitag, 31. Juli 2015

Neue Politische Theologie im Kampf

Einer der renomiertesten Vertreter der neuen politischen Theologie, J.Manemann zieht das Schwert zum Kampfe gegen die "Anti-Asyl-Bewegung". Im Passauer Bistumsnlatt (2. August 2015, S.5) leistet er nun unter der Unterschrift "Politik bedient Ressentiments" einen bedenkenswerten Beitrag dieser neuen politischen Theologie. Eigentlich galt ja seit E. Petersons Kritik an der politischen Theologie Eusebius von Caesarea jede politische Theologie als desavouiert an, stand politische Theologie doch nun synonym für Theologie im Dienste der Herrschenden. Eusebius von Caesarea avancierte dabei- unter Mißachtung seiner großen Leistungen als Korchenhistoriker zum Hofschrenanzentheologen des Kaisers Konstantin. Und die tiefsinnigen Reflexionen von C. Schmitt über die politische Theologie führten nun zur endgültigen Perhorreszierung dieses Begriffes, galt und gilt C. Schmitt doch als Rechtsintellektueller par excellence. Dann kam aber die große Wende. J. Baptist Metz kinstruierte eine neue politische Theologie- jetzt aber ganz links gestrickt. Sie sollte nun nicht mehr conservativ oder gar reaktionär sein, sondern "neu"!  In der Zeitschrift Sezzion 42/2011, auch im Internet präsent:Sezzion im Netz, Politische Theologie von links, schrieb dazu J. Ludwig:         

"Man glaubt das auch sofort, wenn man einen Blick auf die Inhalte dieser »Neuen politischen Theologie« wirft. Unter Berufung auf die biblische Prophetie und den »Aufbruch« von 1968 sollen vier herausfordernde »Krisen« bewältigt werden: die Moderne mit ihrer Tendenz zur Säkularisierung sämtlicher Lebensbereiche, »Auschwitz« als Symbol für die »Singularität der Shoa« und deren bleibende Gefahr, der falsche »Eurozentrismus« der Kirche und die vor allem sozialen Probleme der Globalisierung. Was das jeweils konkret bedeutet, erklärt Metz selbst in einem autobiographischen Beitrag für das Jahrbuch: Seine Politische Theologie sei vor allem eine Theologie »nach Auschwitz«, also eine Theologie, die dazu beitragen solle, die »Wiederholung einer Katastrophe wie der von Auschwitz« für immer zu verhindern. Dazu sei es nötig, jene verbreitete Apathie und »kulturelle Amnesie« zu bekämpfen, der das Leid in der Welt gleichgültig sei. Ein Ernstnehmen der traditionellen Theodizeefrage könne dagegen aber nur bedeuten, Gerechtigkeit angesichts sozialen und kulturellen Leids einzufordern und an der Beseitigung von Ungerechtigkeiten aktiv mitzuwirken.
So sehr das alles nach linksliberalem Mainstream klingt – die »Neue Politische Theologie« 

Also, das Neue reduziert sich darauf, die Theologie dem linken Denken einzupassen. Einfacher gesagt Die neue politische Theologie will die Theologie der Politischen Korrektheit sein! Und da ist sie dann auch kritisch der Staatspolitik und den Staatsparteien gegenüber, couragiert tritt sie der bayrischen CSU entgegen, um ihr vom hohen Norden aus Verstöße gegen die Politische Korrektheit vorzuwerfen. Viele Bürger sind da schon fortschrittlicher und weiter als CSU-Politiker, die von einem "Missbrauch des Asylrechtes" , von "massenhaftem Asylmissbrauch" sprechen. (S.5)  Aber ab ovo!
Zuvörderst unterscheidet die politische Theologie- nicht wie die C. Schmitts Feind von Freund- sondern die guten von den bösen Menschen. Die guten sind die, die uneingeschränkt die Massenzzwanderung von "Flüchtlingen" begrüßen- die Kritiker sind die bösen. Sie sind aggressiv, Fremden feindlich gesonnen und sind gegen das Gemeinwohl ausgerichtet. Die Guten dagegen praktizieren eine Willkommenskultur. Die Bösen sind als Rassisten zu bekämpfen- auch wenn das schwer ist, weil Rassismus eine "Gestimmtheit darstellt" (S.5).  
Statt daß nun die Politik geeint gegen die Bösen kämpft, unterstützen eben einige CSU-Politiker durch Begriffe wie "Asylmissbrauch" noch die Bösen, Frägt man sich nun, was das mit (christlicher) Theologie zu tun haben soll, findet man wohl nur eine Antwort: es ist die klare Unterscheidung der Guten von den Bösen. "Es geht doch den meisten Pegida-Anhängern nicht um Bedrohumgsängste, sondern um Ressentiments. Dabei handelt es sich um verspätete Rache für eine Erniedrigung  oder Ohnmachtserfahrung, die  schon länger zurückliegt.", diffamiert er dann die "Anti-Asyl-Bewegung". Sie als politische Kritik ernstzunehmen, wäre nämlich ob dieser Diagnose völlig verfehlt, denn eigentlich- um das Obige etwas volkstümlich gröber auszudrücken-  sind die meisten Pegida-Anhänger psychisch mehr oder weniger krank!  Sie bedürfen der Therapie!  
Unter Politik versteht diese neue politische Theologie: "Wie können wir gut zusammen leben? Diese Frage muss immer neu verhandelt werden."(S. 5) Selbstverständlich sind aus diesem Diskurs politisch nicht korrekt Denkende auszuschließen, denn die gehören nicht zur Gemeinschaft derer, die gut miteinander leben sollen. Die popularistische Version davon ertönt auf jeder "Toleranzdemo für Vielfalt und Buntheit": "Nazis raus!" und wer "Nazi" ist, das bestimmen wir: jeder, der nicht so denkt wie wir!  
Nun wird es ganz wundersam: "Von Politik sollten wir nur reden, wenn das Handeln auf das Gemeinwohl hin orientiert ist. " Nun kommt der Trick. Er rechnet einfach die Asylanten und Flüchtlinge zu dem Kollektiv dazu, auf das das Gemeinwohl sich zu orientieren habe. Was ist damit intendiert? Zur Veranschaulichung: Wenn heute Abend jemand in Ihr Haus einbricht, um Sie, werter Leser  zu berauben, dann sollen sie in dem Einbrecher keinen Einbrecher mehr sehen, der sich unerlaubt bereichern will, sondern einen armen Menschen, der nur ein wenig Anteil nehmen möchte am Reichtum von Ihnen. Sie haben ihn also als neuen Mitbewohner in Ihre Hausgemeinschaft aufzunehnen und mit ihm zu dikutieren, wie Sie und Ihre Familie ab jetzt mit ihm zusammen gut zusammenleben können!  Er ist ja ein (Wirtschafts)Flüchtling, den nur seine Armut in Ihr reiches Haus trieb, damit er da seinen gerechten Anteil an Ihrem Hab und Gut bekommen kann! 
Sicher würde Herr Manemann- in diesem Falle- trotz seiner politischen Theologie- die Polizei herbeirufen- wenn aber Wirtschaftsflüchtlinge unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, sie würden Verfolgte sein, hier versuchen, Asyl zu bekommen und beachtliche  Zuwendung zu ergaunern, dann ist das für die politische Theologie in Ordnung- denn jetzt wird ja nur das deutsche Gemeinwesen geschädigt, nicht aber die Vertreter dieser Theologie in ihrem Privatbesitz! Und irgendwie ist es ja nach dem Holocaust auch moralisch legitim, dem deutschen Gemeinwesen. altmodischer gesagt, dem Deutschen Volk zu schaden, denn das ist ja irgendwie Schuld am Holocaust!  Und die neue politische Theologie ist ja einer nach dem Holocaust. Das meint, daß die Stellung des Kreuzopfers Christi in der vorkonziliaren Theologie in der neuen Theologie der Holocaust übernimmt!  
Der Antirassismus gehört nun zu den Zentraldogmen der Politischen Korrektheit. Nur, es muß angefragt werden, was denn unter diesem schillernden Begriff verstanden wird. Im Text wird von einem "plumpen" Rassismus gesprochen, der von einer Verschiedenwerigkeit der Rassen ausgeht. Von diesem soll nun der sogenannte Ethnopluralismus unterschieden werden. dessen Anliegen dieser politische Theologe verbrämt zu der Meinung, daß es ethnisch  fundierte Unvereinbarkeiten gäbe: "die "sauberen" Bewohner einer Kleinstadt auf der einen und die angeblich Müll und Krach produzierenden Flüchtlinge auf der anderen Seite." (S.5). (Nebenbei: seit August von Kotzebues" Die deutschen Kleinstädter" gehört das Ressentiment gegen das Kleinbürgerliche zum guten Ton aller Gebildeten, besonders wenn man dieser Menschengruppe übertriebene Ordnungs- und Reinlichgkeitsbedürfnisse zum Vorwurf macht und dabei seine romantische Vorliebe für das bunte Zigeunerleben ausdrückt) Rassismus wäre es also auch, wenn man die Verschiedenheit der Rassen und Völker wahrnimmt und es als Wert ansieht, daß diese Verschiedenheit zu bewahren ist und nicht durch Vermengelung niviliert werden soll. Im Hintergrund steht hier   wohl die linke Utopie des neuen sozialistischen Einheitsmenschen!  Und damit sind wir wieder bei einem der Kernanliegen der Pegidabewegung: will sie die europäische  Identität bewahren, so ist es das Anliegen der Eurokraten und ihrer Berufsintellektuellen, die Auflösung dieser Identität als erstrebenswert zu propagieren. Einfach: " Wer seine Identität bewahren will, ist ein Rassist!" Eine "humane Gesellschaft" wäre so eine ohne Identitäten.Männer sollen keine Männer, Frauen keine Frauen und Deutsche keine Deutsche und Russen keine Russen mehr sein- es soll nur noch "Menschen" ohne eigene Identität geben!  Genderismus und politisch korrekter Antirassismus ergänzen sich hier aufs trefflichste. Nebenbei: sah Karl Marx in der Reduktion des Menschen auf sein bloßes  Arbeitskraftsein eine Entfremdung des Menschen von sich durch den Kapitalismus, so sieht die neue Linke und der sich dem angeschlossene neue politische Theologie  etwas Positives: der Mensch soll nur noch Arbeitskraft und Konsument in der postmodernen Gesellschaft sein.  Und das soll nun eine humane Gesellschaft oder richtiger Weltgesellschaft ergeben!   

Corollarium 1
In der Zeitschrift der Fels, August 2015, S. 251 schreibt zu dieser Causa Hubert Gindert: "Im römischen Weltreich drangen die Barbaren vom zweiten bis vierten Jahrhundert nach Christus über die Grenzen in das Imperium Romanum ein Sie fanden dort Arbeit, wurden als Soldaten in die Legionen eingegliedert und stiegen nicht selten in hohe Stellungen auf.Sie wurden in die römische Kultur und Rechtsgemeinschaft eingegliedert und erlangten schließlich das Bürgerrecht.Im fünften Jahrhundert kamen sie in so großen Horden, dass eine Integration nicht mehr möglich war. Im Jahr 476 n,Chr. ging das römische Reich daran zugrunde."  So wie Rom einst, so könnte jetzt Europa mit seinen Völkern zugrunde gehen!   

Corollarium 2
Ethnopluralismus meint, daß die Menschheit gerade darin ihre tiefste Harmonie findet, indem jedes Volk das ihm bestimmte Instrument spielt und so sich die Musik des Orchesters entwickelt-die Einweltbewgung will dagegen jeden das gleiche Instrument spielen lassen,weil es nur so einen Einheitsklang ergäbe!               

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