Mittwoch, 19. November 2014

Offener Brief Paul Baddes an den hl. Vater

Lieber Papst Franziskus!
Offener Brief
8 Vatican 11|2014
Im Jahr 1009 ließ der Kalif Hakim die
Grabes- und Auferstehungskirche Christi
in Jerusalem niederbrennen. Es war ein
unerhörter Vorgang. In den Jahrzehnten
darauf baten die Byzantiner die Päpste
verzweifelt und dringend um Hilfe gegen
den Vormarsch der Seldschuken gegen die
Grenzen ihres Reiches. Am 27. November
1095 rief der selige Papst Urban II., Ihr
Vorgänger, danach die westliche Christenheit
dazu auf, die heiligen Stätten im
Heiligen Land militärisch freizukämpfen
und die Pilgerwege nachhaltig zu sichern.
Schon fünf Jahre später – im Jahr 1099 –
wurde Jerusalem erobert. Knapp hundert
Jahre später war es mit dem christlichen
Königreich Jerusalem vorbei. Die
Kreuzzüge sind kein Erfolgskapitel in der
Geschichte der Christenheit. 1187 vertrieb
Saladin die Kreuzfahrer aus Jerusalem,
kurz danach aus dem Heiligen Land. Seitdem
heißen die Europäer im Nahen Osten
nur noch Frandschi, das heißt Franken.
Mit anderen Worten: Kreuzfahrer.
Doch auch der Versuch Ihres Namenspatrons,
des heiligen Franz von Assisi,
einen erstaunten Sultan im Jahr 1219 im
ägyptischen Damiette von der überlegenen
Wahrheit des Christentums zu überzeugen,
war kein Erfolg. In der Folge durften
die Franziskaner zwar als christliche
Wächter im Heiligen Land bleiben. Doch
das war es schon. Wie lange dies heute
noch geduldet wird, ist fraglich. Denn was
die Mordbrenner des neuen Kalifats in
unseren Tagen in Ninive und den Gebieten
anstellen, von denen Abraham einst in
das Verheißene Land aufbrach, ist schlimmer
als ein neuer Brand der Grabeskirche.
Hier werden Gebiete christenfrei gemacht,
die seit den Tagen der Apostel von Christen
belebt und geprägt wurden.
Besuchen Sie deshalb doch bitte, wenn
Sie sich nach Ihren Reisen nach Straßburg
und Konstantinopel im November wieder
in der Basilika Santa Maria Maggiore vor
der Ikone des „Salus Populi Romani“ bei
der Muttergottes bedanken wollen, auch
noch ihren heiligen Vorgänger Pius V. in
der Sixtus-Kapelle gegenüber und halten
Zwiesprache mit ihm.
Denn er war es ja, der die Christenheit
im sechzehnten Jahrhundert noch einmal
zusammenschweißte, um dem drohenden
Terror der Osmanen mit der gesammelten
Kraft des Westens zu begegnen. Er
war es, dem wir den unglaublichen Sieg
der Schlacht von Lepanto am 7. Oktober
1571 verdanken. Es waren allerdings
nicht nur die Waffen und das Kriegsglück
gegen die übermächtige Flotte des Feindes,
die Pius V. dabei mobilisierte, sondern
es war ein Rosenkranzkreuzzug, zu
dem er dafür aufgerufen hatte. Es war
die Kraft des Gebets, zu der er Europa
bekehrt hatte.
An dieses Wunder der Schlacht von
Lepanto mussten aber auch viele Beobachter
denken, die am 8. September 2013 mit
Ihnen auf dem Petersplatz saßen, um mit
Fasten und Beten die Vereinigten Staaten
davon abzubringen, nicht aktiv in Syrien
gegen den Despoten Assad vorzugehen.
Wäre es so gekommen, stände der Islamische
Staat heute schon am Mittelmeer.
Nach diesem Gebetstag kam es anders.
Einen Tag später waren die Angriffspläne
vom Tisch.
Gebete sind stark. Beten Sie Europa
deshalb den Rosenkranz wieder vor, Heiliger
Vater! Rufen Sie wie Papst Pius V.
einen Gebets-Kreuzzug der katholischen
Kirche gegen die Mörderbanden des „Islamischen
Staates“ aus – die ja zuerst die
Islamische Welt selbst bedrohen.
Denn der Westen hat ja keine Mitte
mehr außer der katholischen Kirche.
Das weiß keiner besser als die Islamisten.
Darum rufen sie ja auch schon zur Eroberung
Roms auf und nicht zur Eroberung
Brüssels. Ergreifen Sie diese Führungsrolle.
Denn die Bedrohungen, die sich im
Jahr 2014 vor den Menschen auftürmen,
stehen den bösen Kräften des Jahres 1914
nicht nach.
In Österreich hat es die „Blaue Armee
Mariens“ 1955 in einem Rosenkranz-
Kreuzzug vermocht, dass sich die „Rote
Armee“ der Sowjetunion erstmals ohne
einen Schuss aus einem ihrer besetzten
Länder zurückgezogen hat.
Rufen deshalb auch Sie einen Rosenkranzkreuzzug
für den Frieden aus! Gehen
Sie voran! Zusammen mit Benedikt XVI.
– und mit Johannes Paul II., dem großen
Rosenkranzliebhaber, der noch genau
wusste, wie man ein Reich des Bösen zu
Fall bringt. Wir sind dabei. Gehen Sie
voraus!
Von Herzen Ihr
Paul Badde
Heiliger Vater,
lieber Papst Franziskus!
Offener Brief
8 vatican 11|

1 Kommentar:

  1. In Österreich hat es die „Blaue Armee
    Mariens“ 1955 in einem Rosenkranz-
    Kreuzzug vermocht, dass sich die „Rote
    Armee“ der Sowjetunion erstmals ohne
    einen Schuss aus einem ihrer besetzten
    Länder zurückgezogen hat.


    Dabei dürfte es sich um eine Legende halten, wie die geschichtsträchtige Trinkfestigkeit des damaligen Aussenministers Leopold Figls, der die Russen einfach unter den Tisch gesoffen haben soll.

    In Wahrheit dürften weder Gebete, noch der Alkoholkonsum des Aussenministers, sondern das Verhandlungsgeschick des Vizekanzlers Schärf und des Staatssekretärs Bruno Kreisky den Ausschlag für den Staatsvertrag gegeben haben.

    Aber die Mär von den Gebetserhörungen wärmt eben das fromme Herz mehr als die nüchterne Verhandlungslösung; ebenso wie das weinselige Patriotenherz der Österreicher mehr durch die andere Geschichte angerührt wird.

    PS: Zu Lepanto ist zu sagen, dass diese Niederlage für die Osmanen eine Lappalie war, die den Verlierer Uluch Ali noch nicht ein Gran von seinem Ruhm kostete. Er erhielt sogar den Ehrennamen Kilic, das Schwert. Letztendlich hat erst der Polenkönig Johan Sobiesky die Osmanen endgültig vertreiben können. 1683 am Kahlenberg.

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