Dienstag, 18. November 2014

Der Kampf gegen die wahre Kirche-auch Luther und die Folgen

Siegt der Protestantismus über die Katholische Kirche?
Oder: ein geheimer Masterplan?

Die Kirche, zumindest im deutschsprachigen Raum, sie gleicht einer Fußball-mannschaft,zurückgedrängt in den eigenen Elfmeterraum, sich gegen die Sturmangriffe des zur Höchstform aufspielenden Gegners mit Müh und Not verteidigend. Aber dieser Vergleich hinkt, sehr sogar. In einem Fußballspiel sind Freund und Feind leicht an den Spieltrikots unterscheidbar, Nicht so im Kirchenkampf: so mancher Recke, mit den Vereinsfarben der Katholischen Kirche geschmückt, kaum im Ballbesitz, schießt er aufs eigene Tor, die einen unabsichtlich, im ungeschickten Abwehrkampf, die anderen als Überzeugungstäter: sie wollen das eigene Tor treffen.
Und die Stimmung der Kirchenmannschaft: Resignation, das Spiel ist verloren und statt sich auf den Abwehrkampf zu konzentrieren, spielt man lieber: Schwarzer Peter.Wer hat schuld, daß alles daneben geht und jeder reicht dem anderen die Schwarze-Peter Karte: Du und du und...alle außer mir haben es „verbockt“.Aber das ist nur ein Stimmungsbild- und ein etwas fader Vergleich.
Trotzdem möchte ich in einer Hinsicht an ihm festhalten. Seit man kirchlich vom „wandernden Gottesvolk“ redet und von der „ecclesia militans“ nichts mehr wissen will, scheint der Weg der Kirche durch die Geschichte eine große Picknicktour zu sein, auf der man sich niederläßt, wo es einem gefällt, um dann weiter zu lustwandeln. Ziellos,wie es der Wanderlustige liebt. Ecclesia militans erinnert dagegen so unerfreulich realistisch daran, daß der Auftrag der Kirche ein robuster Kampfeinsatz ist, daß das Reich Gottes eine Kampfansage an das Reich des Bösen ist, und daß der „Endsieg“ noch nicht errungen ist, Er ist der Kirche verheißen, aber sie ist noch nicht in Gänze Ecclesia triumphans. Ihr ist es verheißen, daß die Tore der Hölle sie nicht überwinden kann, aber nicht, daß ihr Weg einer von Sieg zu Sieg ist, einer des kontinuierlichen Wachsens, bis sich zum guten Ende hin die ganze Welt in ihr vereint geborgen und gerettet findet.
Wenn die gegnerische Fußballmannschaft angreift, und geradezu die angegriffene Mannschaft in den eigenen Elfmeterraum einsperrt, dann ist das kein konzeptloses Drauflosrennen und Drauflosschießen auf des Gegners Tor, sondern Taktik und Strategie.
Könnte es sein, daß der jetzigen Offensive des Gegners auch ein Generalschlachtplan zu Grunde liegt, den wir Verteidiger nur noch nicht durchschaut haben? An der „Atheismusfront“ herrscht fast Ruhe-der radicalste Feind des Christentums greift nicht mit dem Schwerte des: „Gott ist tot“ (Nietzsche) uns an-nur wenige Nostalgiker versuchen sich noch auf diesem „Schlachtfeld“nein- der Prophet Mohamed und seine Kampftruppen greifen an. Das Gesamtschlachtfeld ist äußerst schwer zu überblicken, zu verschiedenartig und mannigfaltig ist dieser eine Kampf wider die wahre Kirche , aber das Ziel des Endsieges ist klar.
Von diesem radicalen Angriff. Mohamed oder Jesus Christus, zu unterscheiden ist ein anderer Angriff: der des Willens zur Protestantisietung der Katholischen Kirche. Auch dies ist ein Angriff, aber einer der verheißt: die Kirche soll ja christlich bleiben, sie soll sich nur protestantisieren, damit sie in der (post)modernen Welt besser zu stehen kommt.
Zwei Angriffe und doch ein Ziel, daß die wahre Kirche aufhören soll! Man könnte hier eine Einheit sehen: den eine Angriff trägt Mohamed von Außen her vor und seit dem bekämpft der Islam das Christentum,mal wenig erfolgreich, mal erfolgreicher. Den anderen trägt Luther vor, von innen, sodaß das Christentum sich innerlich spaltet, bis es im 17.Jahrhundert sich gegenseitig blutig bekämpft. Die Entchristlichung des Abendlandes begann eben mit diesem innerchristlichen Religionskrieg. Jetzt war es ein Gebot der Stunde, die christliche Religion zu devitalisieren und zu pazifizieren, damit ein friedliches Miteinander in einem konfessionell zerspaltenem Europa möglich wurde. Dazu diente die Vergleichgültigung der Religion. Religion ist nicht so wichtig und schon gar nicht, ob man katholisch, evangelisch oder orthodox sei. Diesem sich devitalisierendem Christentum steht nun der Islam, vor Vitalität nur so trotzend gegenüber. Aber diese Schwächung des Christentums ist die erste Frucht der verlorenen Einheit durch das Werk Luthers.
Jetzt sieht die aktuelle Kampfsituation so aus, als stünden Heerscharen von Katholischen Reformern Gewehr bei Fuß, um die Kirche nun endgültig Luther zu unterwerfen: je protestantischer die Katholische Kirche wird, desto besser! Zur äußeren Bedrängnis kommt nun der innerchristliche Kampf um und gegen die wahre Kirche. Nicht, daß der Protestantismus nun missionarisch der Kirche entgegentritt, um mit Luther für das wahre Evangelium zu kämpfen gegen die „Hure Babylon“, wie es einst das kämpferische Luthertum tat-nein, man dialogisiert und konferiert ganz im Geiste der Ökomene und weicht so die feste Burg des Katholizismus auf. Was vorkonzilar noch zum eisernen Bestandteil der wahren Kirche gehörte, das Lehramt, die 7 Sakramente, die apostolische Sukzession, das Zölibat..(beliebig ergänzbar), das war jetzt nur noch etwas den brüderlichen Dialog Behinderndes- und eigentlich wollte man doch nur noch Christ sein. Was liegt da näher, als alles Katholische als nicht so wichtig hintenanzustellen, um das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen.
Hat die Kirche 7 Sakramente, ihr Evangelischen nur 2, dann sagen wir eben jetzt-ganz ökomenisch, daß eigentlich nur die zwei gemeinsamen wirklich wichtig sind! Auch für uns Katholiken. Und so verfuhr man in allen Punkten. Der Minimalismus des Protestantismus setzte sich immer gegen die barocke Fülle des Katholizismus durch. Wir hatten vorkonzilar Jesus, Maria und die Heiigen-ihr nur Jesus-also soll auch uns nur noch Jesus wichtig sein! Das Einfallstor war und ist dies Konzept des kleinsten gemeinsamen Nenners-auf diesem Altar opferte die Kirche um der Ökomene willen fast alles Katholische.
Und nun stehen die Reformkräfte an der „Basis“ auf, von „Wir sind Kirche“ bis zur Spitze der „Reformbischöfe“, um das „katholische Tafelsilber“ aus dem Fenster hinauszuwerfen, um eine „arme Kirche“ im Sinne des Franziskus zu werden. Am effektivsten und erfolgreichsten erweist sich hier der Angriff auf die Ehe-und Sexualmorallehre der Kirche und das aus mehren Gründen. Die gegnerische Mannschaft, geht sie in die Offensive, greift immer am schwächsten Punkt der gegnerischen Verteidigung an- und man muß konzedieren, daß die Lehre der Kirche hier wirklich Schwachpunkte aufweist-ich erinnere nur an das Problem der faktischen Nichtlebbarkeit von 16-19 jähriger Enthaltsamkeit,, die aber die Kirche fordert ob der Bestimmung, daß jede praktizierte geschlechtliche Liebe vor der Ehe eine Sünde ist-an die Dürftigkeit der Begründung des Verbotes künstlicher Mittel zur Verhütung- und es ist klar, daß hier der Angriff erfolgreich ist.
Wenn die Kirche im ökumenischen Übereifer den verheirateten evangelischen Pastor, die evangelische Bischöfin und gar den in Homosexehe lebenden Pastoren als gleichwertige Amtsinhaber würdigt, und mit ihnen zusammen amtliche Dienste vollzieht, dann darf man sich nicht wundern, daß nun „Reformkräfte“ auch solche Pfarrer und Bischöfe für die Katholische Kirche fordert! „Was die haben, wollen wir auch!“
Es sind viele Einzelschlachten des „ökomenischen Dialoges“, in denen sich der protestantischge Minimalismus so gegen die Fülle der wahren Kirche durchsetzte. Und jetzt fordern „Reformer“ einen großen Schritt voran in der Selbstprotestantisierung der Kirche. Für den Protestantismus ist die Vorstellung der Nichtauflösbarkeit der Ehe etwas zutiefst Mittelalterliches und Luther legte mit seiner Entsakramentalisierung den Grundstein für die Auflösung der Ehe als der von Gott gewollten Ordnung. Aus ökumenischer Sicht ergeben sich die Probleme der Katholischen Kirche mit „Geschieden-Wiederverheirateten“ allein aus dieser“mittelalterlichen“ vorlutherischen Vorstellung. Wenn erst die Ehe als Sakrament abgeschafft ist, löst sich das Problem von selbst. Die Debatte um den Opfercharakter der hl.Messe ist dagegen ein noch viel gravierenderes Schlachtfeld-und hier obsiegte der Protestantimus schon. Wer spricht in der Kirche noch vom Meßopfer?
Es soll sich jetzt auf zwei außergewöhnlich bedeutsame Schlachtfelder der Ökomene kapriziert werden:die Lehre von der Gewissensfreiheit und die Auflösung der Autorität der hl. Schrift. Beiden ist eines gemeinsam: Das Ich, das subjektive unterwirft sich alle Autoritäten und Traditionen und läßt nur gelten, was ihm gefällt. Gegenüber allen Morallehren soll mein Gewissen die letzte Instanz sein, die für mich bestimmt, was für mich verbindlich ist. Mit der Anerkennung dieses Prinzipes durch die Katholische Kirche im 2.Vaticanum hat im Prinzip Luther die Kirche besiegt. Jetzt kann es keine letztverbindliche Morallehre der Katholischen Kirche mehr geben, da alles der Autorität des Gewissens unterwerfbar ist. Und die Deutschen, wie die Österreichischen Bischöfe nutzten ja auch diese römische Steilvorlage, um -bekanntermaßen-die „Pille“ für erlaubt zu erklären, wenn das Gewissen eines Katholiken das so sieht.
Die letzte Autorität, die Luther noch gegen die Verbindlichkeit der kirchlichen Tradition und Lehre ausspielte, die hl. Schrift, vernichtete das subjektive Prinzip Luthers selbst. Das sogenannte „historisch-kritische Bewußtsein“ entlarvte die Bibel selbst als ein Produkt urchristlicher Gemeindebildungen, als Traditionsbildung, die selbst schon das Ursprüngliche des Jesus von Nazarteth in kirchliche Lehren umformte. Zurück zur Person Jesu, zu seiner Persönlichkeit-“Wer in der Lehre Jeu Christi bleibt, der hat Gott und den Vater“ (2.Johannesbrief, 9) das wird so zu der Verkennung des eigentlich Christlichen. Der historisch-kritischen Zersetzung der Autorität der Schrift entspricht dann die Unterwerfung der Schrift unter die Subjektivität des Auslegers und Lesers. Mit der Anerkennung der auf dem Subjektivismus Luthers ruhenden Methodik der historisch-kritischen Forschung, triumphierte so wiederum Luther in der nachkonziliaren Kirche.
Die Protestantisierung ist so gesehen schon viel weiter progressiert, als es uns auf den ersten Blick auffält. Und darum kann in dieser Kampfphase die Kirche, geschwächt, sich so schwer der weiteren Angriffe des inneren Feindes der Kirche erwehren, die einfach nur die in der Kirche schon lebendige Tendenz zur Entkatholisierung vorantreiben will. Es ist ja augenfällig, daß alle Reformvorschläge, die jetzt das innerkatholische Leben bestimmen und lähmen, im Protestantismus schon längst realisiert sind und daß die radicalsten Reformer eigentlich nichts anderes wollen, wie etwa : „Wir sind Kirche“ als einfach nur eine Protestantische-“katholische“ Kirche. So steht faktisch die Auflösung der Katholischen Kirche auf der Langzeitreformagenda dieser Reformer. Das ist ihr „Masterplan“! Und sie haben dabei schon viel erreicht-mehr, viel mehr, als der Kirche gut tut. Das bedrohlichste ist nun, daß uns außerhalb des Christentums ein Feind gegenübersteht dem die Kirche nur Stand halten könnte, wenn sie in der Wahrheit bliebe. Es gilt so gerade jetzt die Mahnung des 2. Johannesbriefes: „ Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht.“ Der Protestantismus ist eben die Aufgabe der Lehre Christi.
Für spekulativ Denkende: es frägt sich, ob es eine Einheit des Kampfes wider die wahre Kirche gibt in dem scheinbaren Getrenntsein des islamisch äußeren Angriffes und des innerchristlich protestantischen Angriffes auf die Kirche? ,

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